Kirche in Not: 2019 eines der blutigsten Jahre für Christen
Laut dem christlichen Hilfswerk "Kirche in Not" ist das Jahr 2019 schon zu diesem Zeitpunkt eines der "blutigsten Jahre für Christen". Das sagte der geschäftsführende Präsident, Thomas Heine-Geldern am Freitag in München. Das hätten nicht nur die Oster-Attentate auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka gezeigt. Aber auch zuvor habe es schon mehrere Attacken gegeben, unter anderem zum Jahreswechsel auf die Kathedrale von Jolo auf den Philippinen. Bein Angriffen extremistischer Hindu-Nationalisten auf eine katholische Schule in Indien Ende März sei es zu einer regelrechten Jagd auf die dort tätigen Ordensfrauen gekommen.
Boko Haram und Islamischer Staat
Auch die islamistische Bedrohung im Nahen Osten halte weiter an, ebenso wie die Gewalt durch "Boko Haram" im Norden Nigerias. Sorgen mach dem Hilfswerk auch der Islamische Staat (IS). Zu sagen, der IS sei militärisch besiegt und dadurch nicht mehr existent, sei ein Irrglaube, so Heine-Geldern. "Die Ideologie lebt, die Anhänger leben, die Kontaktkanäle scheinen zu funktionieren."
Auch die Lage in Ländern wie Mexiko, Nicaragua und Venezuela auf dem amerikanischen Kontinent beunruhigt "Kirche in Not". Dort komme es infolge politischer Turbulenzen immer wieder zu Übergriffen auf Bischöfe und Priester – gerade weil die Kirche zum Widerstand gegen autoritäre Regierungen und gegen Korruption aufrufe. "Dadurch wird sie zur Zielscheibe für Aggression und Gewalt“, so Heine-Geldern.
Nationalismus als Triebfeder für Christenverfolgung
Er sieht vor allem drei Haupttriebfedern für die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten weltweit. Das seien extremistischer Islamismus, übersteigerter Nationalismus und autoritäre Ideologien. Das Hilfswerk gibt jährlich den sogenannten "Weltverfolgungsindex" heraus, der die Staaten mit der stärksten Christenverfolgung auflistet. (gho)