Mittagsgebet auf dem Petersplatz

Papst gratuliert östlichen Christen zum Osterfest

Veröffentlicht am 28.04.2019 um 13:28 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Weil sich die orthodoxen Christen nach dem julianischen Kalender richten, feiern sie erst heute Ostern. Dazu gratulierte Papst Franziskus. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. nutzte seine Osterbotschaft für eine scharfe Kritik.

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Papst Franziskus hat den orthodoxen und anderen östlichen Christen zum Osterfest gratuliert, das sie an diesem Sonntag begehen. "Unseren Brüdern und Schwestern der östlichen Kirchen, die heute nach dem Julianischen Kalender das heilige Osterfest feiern, sende ich herzliche Glückwünsche", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

"Vom Hauch der Auferstehung durchdrungen"

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. kritisierte in seiner Osterbotschaft ein "gnadenloses Streben nach Glück" in der Gesellschaft. Die Sehnsucht der Menschen nach Ewigkeit könne letztlich nicht durch die "Illusion der uneingeschränkten Selbstverwirklichung", durch irdische Güter und auch nicht "durch eine Verlängerung unseres Lebens oder mit Versprechungen trügerischer Paradiese" befriedigt werden. Weiter schreibt das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, das christliche Leben sei in all seinen Facetten "vom Hauch der Auferstehung durchdrungen". Die Erfahrung der Auferstehung gehöre zum Kern der orthodoxen Identität.

Orthodoxe Christen und orientalische Kirchen richten sich in ihren liturgischen Terminen nach dem Julianischen Kalender, weshalb sie Weihnachten und Ostern oft eine Woche nach den Kirchen im Westen feiern. Gelegentliche Bemühungen, sich auf einen gemeinsamen Termin zu einigen, haben bisher zu keinem Ergebnis geführt.

Bei seinem Sonntagsgebet rief Papst Franziskus auch zu mehr Solidarität mit den Menschen in libyschen Internierungslagern auf. Frauen, Kinder und Kranke sollten schnellstmöglich über humanitäre Korridore evakuiert werden. Durch die jüngsten Konflikte sei die Lage der Flüchtlinge noch gefährlicher und schlimmer geworden.

Gebet für Hochwasser-Opfer

Zudem sollten die Gläubigen für die Überschwemmungsopfer in Südafrika beten. Den Opfern möge es "nicht an Solidarität und konkreter Unterstützung der internationalen Gemeinschaft fehlen", so Franziskus in seiner kurzen Ansprache. Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen sind vergangene Woche in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal laut Medienberichten rund 70 Menschen zu Tode gekommen. Etwa 1.000 verloren wegen Erdrutschen und Hochwasser ihr Zuhause. (gho/KNA)