Koptenpapst weiht ehemals katholische "Bunkerkirche" in Düsseldorf
Der koptische Papst Tawadros II. hat in Düsseldorf die ehemalige katholische Bunkerkirche zur koptischen Kirche geweiht. Wie das Erzbistum Köln am Montag mitteilte, reiste Tawadros eigens aus Kairo an, um Altar, Ikonostase (Ikonenwand) und Taufbecken mit Myron, einem in der orthodoxen Kirche heiligen Öl, zu salben. Damit ist das Gebäude nun endgültig Gottesdiensstätte der Kopten.
Bereits 2015 hatte der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, das ehemalige katholische Gotteshaus Sankt Sakrament an die koptische Gemeinde übergeben, deren bisheriges Gemeindezentrum zu klein geworden war. Ursprünglich war die Weihe 2017 geplant, der Termin hatte sich wegen gesundheitlicher Probleme des Papstes aber verschoben. Neben der Kirche soll ein Bürger- und Integrationszentrum entstehen, das laut Tawadros "ein Zeichen in die Gesellschaft" sein soll.
Die heutige Bunkerkirche steht auf einem Grundstück, auf dem die örtliche Gemeinde schon in den 1920er Jahren eine katholische Kirche bauen wollte. Damals scheiterte das Projekt jedoch an der Finanzierung. Die Nationalsozialisten enteigneten 1940 das Gelände und bauten einen Hochbunker, der nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Kirche umgebaut wurde. 1949 wurde sie von Kardinal Joseph Frings, dem damaligen Kölner Erzbischof, geweiht. (cph)