Kirche müsse sich bewegen – "in Speyer und in Rom"

Speyerer Generalvikar will sich für Diakoninnen einsetzen

Veröffentlicht am 13.05.2019 um 13:20 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Dass es in den vergangenen Jahrhunderten keine Diakoninnen gegeben habe, reiche als Argument nicht aus: Speyers Generalvikar Andreas Sturm will sich für die Weihe von Frauen einsetzen – und sieht Bischof Karl-Heinz Wiesemann in dieser Frage an seiner Seite.

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Der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm will sich für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen einsetzen. Er könne "Wut, Trauer und Ärger" der Katholikinnen verstehen, die seit Jahrzehnten hingehalten würden, sagte der katholische Geistliche jetzt dem Südwestrundfunk (SWR). Die Kirche müsse sich bewegen, "in Speyer und in Rom".

Andreas Sturm
Bild: ©Bistum Speyer

Andreas Sturm ist Generalvikar des Bistums Speyer.

Er kündigte an, dass noch in diesem Jahr zwei der sechs Leitungsämter in dem pfälzischen Bistum mit Frauen besetzt sein sollen. Der Verweis darauf, dass es in den vergangenen Jahrhunderten keine Diakoninnen gegeben habe, reiche als Argument gegen eine Weihe von Frauen nicht aus, weil dies in den ersten Jahrhunderten des Christentums anders gewesen sei. Sturm sieht in der Frage den Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann an seiner Seite.

Drei Jahre lang hatte eine vatikanische Studienkommission zu Diakoninnen in der frühen Kirche geforscht. Vor wenigen Tag gab Papst Franziskus bekannt, dass diese zu keinem einheitlichen Ergebnis kam und es in absehbarer Zeit keine Entscheidung zu einem möglichen Diakonat der Frau geben werde.

Noch bis zum 18. Mai haben katholische Frauen zu einem "Kirchenstreik" aufgerufen. Mit ihrer Initiative "Maria 2.0" kämpfen sie angesichts des Missbrauchsskandals für eine Erneuerung der Kirche und für andere Machtstrukturen. (tmg/KNA)