Friedensgesten zwischen Christen und Muslimen zum Ende des Ramadan
Zum Ende des Ramadan, dem Fest Eid al-Fitr (in Deutschland auch als "Zuckerfest" bekannt), gab es zwischen Muslimen und Christen weltweit Gesten von Frieden und Solidarität. Im größten muslimischen Land der Welt, Indonesien, besuchte der Erzbischof von Samarang, Robertus Rubiyatmoko, mit einer Delegation die größte Moschee der Region. Ein anwesender Priester sagte danach dem Portal "AsiaNews" am Mittwoch, Imam Harjono sei sehr bewegt gewesen: "In gegenseitiger Liebe für die Nation finden wir den gleichen Gott, der uns alle geschaffen hat", so der Imam. Andernorts in dem Land grüßten Christen Muslime nach dem traditionellen Morgengebet.
Zum Teil sorgten junge Christen auch für die Sicherheit betender Muslime. Sie verstehen das als Geste der Gegenseitigkeit, denn an Weihnachten stellen sich zahlreiche Muslime schützend vor Kirchen des Landes. An den Aktionen beteiligten sich neben Katholiken und Protestanten auch Buddhisten und Hindus.
Aufruf zum Frieden
Im irakischen Mossul verteilten junge Christen weiße Rosen und Süßigkeiten an Muslime. Das initiierte ein italienischer Verein, der dadurch für Versöhnung in der durch Krieg und Extremismus gespaltenen irakischen Gesellschaft sorgen will.
In Deutschland rief der Limburger Bischof Georg Bätzing, der für den Dialog mit dem Islam zuständig ist, zum Engagement für Frieden auf. "Gemeinsam trauern wir um alle Opfer und verurteilen die Gewalt gegen alle Betenden", sagte Bätzing am Montag angesichts jüngster Attentate auf eine Moschee in Neuseeland, auf eine Synagoge in Kalifornien sowie auf eine Kirche in Sri Lanka. "Lassen Sie uns dieses Mitgefühl im Leid und in der Freude - wie heute an Ihrem Festtag - auch weiterhin miteinander teilen und uns damit gegenseitig zum Dialog ermutigen."
Bätzing sprach sich für mehr Kontakte zwischen den Religionen aus. "Wir leben in einer Zeit, in der wir mancherorts Infragestellungen des interreligiösen Dialogs erleben, sowohl durch politische Entwicklungen als auch durch kritische Anfragen aus den Religionen selbst." Daher sei es besonders wichtig, dass sich Trauer und die notwendige Distanzierung von Gewalt auch in Gesten der Solidarität ausdrückten. (cph/KNA)