Papst: Ganzheitlicher Umweltschutz ist Pflicht
Zum Schutze der Umwelt hat Papst Franziskus einen gesellschaftlichen Wandel gefordert. Notwendig sei "eine tiefgehende Transformation" auf allen Ebenen der aktuellen Gesellschaft, "bei jedem Einzelnen, in Unternehmen, Institutionen und der Politik", sagte das Kirchenoberhaupt am Samstag im Vatikan. Ganzheitlicher Umweltschutz müsse national wie international zur Priorität werden. Er forderte einen Richtungswechsel, basierend auf "einem Wandel der Gesinnung und der Herzen", eine neue ethische Vision, die die Menschen ins Zentrum rücke und niemanden ausgrenze.
"Der Ruf an uns, solidarisch wie Brüder und Schwestern zu handeln und gemeinsam Verantwortung für unser gemeinsames Haus zu übernehmen, wird immer dringlicher", so Franziskus. Lobend erwähnte er eine zunehmende Sensibilisierung für Umweltthemen, besonders bei jungen Leuten. Eine unangemessene Nutzung natürlicher Ressourcen und falsche Entwicklungsmodelle wirkten sich weiterhin negativ auf Arme und auf die soziale Lage aus, beklagte der Papst. Die Entwicklung einer ganzheitlichen Ökologie sei "sowohl eine Forderung als auch eine Pflicht".
Franziskus empfing rund 500 Teilnehmer einer internationalen Konferenz im Vatikan, die seit Freitag über Umweltschutz und Zukunftsfragen sprachen - inspiriert von seinem Umweltschreiben "Laudato si" (2015). Das Treffen stand unter dem Motto "The Catholic Social Teaching from inception to the Digital Age: How to live the 'Laudato si'". Organisator der internationalen Konferenz war die päpstliche Stiftung "Centesimus Annus". Die von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) 1991 gegründete päpstliche Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontifice" geht zurück auf seine gleichnamige Enzyklika "Centesimus annus" zum Jubiläum der ersten päpstlichen Sozialenzyklika "Rerum novarum" von Papst Leo XIII. (1878-1903). Diese gilt als Grundlegung der katholischen Soziallehre. (KNA)