In kommenden Jahren mit bilanziellen Fehlbeträgen zu rechnen

Generalvikar Bentz: "Noch" robuste Finanzlage im Bistum Mainz

Veröffentlicht am 12.06.2019 um 12:55 Uhr – Lesedauer: 
Mainzer Weihbischof Udo Bentz
Bild: © KNA

Mainz ‐ Wie steht es um die finanzielle Situation des Bistums Mainz? Trotz eines "außergewöhnlich hohen Jahresfehlbetrags" in 2018 verfüge man über eine robuste Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, hieß es. Gleichzeitig rechne man auch in Zukunft mit Defiziten.

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Das Bistum Mainz verfügt nach Angaben seines Generalvikars und Weihbischofs Udo Markus Bentz über eine "noch robuste Vermögens-, Finanz- und Ertragslage". Bentz äußerte sich bei der Verabschiedung des Jahresabschlusses 2018 für das Bistum durch den Kirchensteuerrat, wie die Diözese am Mittwoch mitteilte. Bentz machte deutlich, dass auch in den kommenden Jahren weiterhin mit einem bilanziellen Defizit zu rechnen sei, das aber mit Rücklagen ausgeglichen werden könne. Man habe "ausreichend Vorsorge getroffen" und sei deshalb "in guter Weise handlungsfähig".

Den Angaben zufolge ergibt sich ein rechnerischer Jahresfehlbetrag von 47,2 Millionen Euro, der aber durch entsprechende Rücklagen ausgeglichen werde. "Trotz des außergewöhnlich hohen Jahresfehlbetrags resultiert aus der laufenden Tätigkeit ein Liquiditätsüberschuss des Bistums von 43,6 Millionen Euro", so das Bistum. Dies bedeute, dass das Bistum sämtliche Verpflichtungen zur Altersversorgung weiterhin durch Finanzanlagen und liquide Mittel decken könne.

Die Bilanzsumme des Bistums Mainz beläuft sich den Angaben zufolge auf 1,27 Milliarden Euro. Neben dem Sachanlagevermögen in Höhe von 264,1 Millionen Euro seien die Wertpapiere des Anlagevermögens in Hohe von 871,9 Millionen Euro größter Aktivposten.

Kirchensteuereinnahmen niedriger als im Vorjahr

Dem Wertpapiervermögen stünden Verpflichtungen in gleicher Höhe insbesondere aus der Altersversorgung für Geistliche (269 Priester im aktiven Dienst) und Lehrer (376 verbeamtete Lehrer sowie 31 Beamte in der Verwaltung im aktiven Dienst) sowie Verpflichtungen aus der Bauerhaltung gegenüber. Das Bistum Mainz und die Pfarreien unterhalten rund 1.700 Immobilien.

Die Gesamterträge für 2018 summieren sich im Jahresabschluss auf 314,3 Millionen Euro. Die Kirchensteuereinnahmen waren mit 217,9 Millionen Euro etwas niedriger als im Vorjahr (221,3 Millionen Euro).

Im März hatte das Bistum Mainz bekanntgegeben, die laufende Modernisierung des Sankt-Lioba-Gymnasiums in Bad Nauheim, des aktuell größten Bauvorhabens der Diözese, aus Kostengründen stoppen zu müssen. Die wirtschaftliche Situation des Bistums lasse keine andere Entscheidung zu, teilte Bentz mit. Ursprünglich waren Ende 2017 für die mehrjährigen Bauarbeiten mehr als 27 Millionen Euro eingeplant worden. Zuletzt wurde jedoch mit Kostensteigerungen im Umfang von vier bis fünf Millionen Euro gerechnet. (tmg/KNA)