Nach Skandal: Vatikan erkennt Gesamtstatuten von Regnum Christi an
Der Heilige Stuhl hat die neuen Statuten der katholischen Gemeinschaft Regnum Christi anerkannt. Wie die Gemeinschaft am Donnerstagabend in Düsseldorf mitteilte, treten die neuen Statuten am 15. September in Kraft und gelten zunächst für fünf Jahre. Die Föderation Regnum Christi umfasst die Priestergemeinschaft der Legionäre Christi, zwei Gesellschaften sogenannter gottgeweihter Frauen und Männer sowie eine Gemeinschaft von Laien.
Nach dem Skandal um ein System von Betrug und sexuellem Missbrauch um den Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) hatte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) die gesamte Ordensleitung der Legionäre Christi ausgetauscht. In einem mehrjährigen Prozess unter Aufsicht eines päpstlichen Beauftragten haben die vier Zweige der Gemeinschaft seit 2013 jeweils eigene neue Statuten erarbeitet. Die Anerkennung der Statuten der gesamten Föderation war der letzte Schritt.
Wille zur Transparenz
Die neuen Regeln sollen das Leben der Gemeinschaften transparenter machen und Entwicklungen wie jene um Maciel verhindern. So ist für die gesamte Föderation eine kollegiale Leitung vorgesehen. Diese besteht aus den Direktoren der drei gottgeweihten Gemeinschaften sowie zwei Vertretern der Laien.
Nach Aussage des Delegierten und Sprechers der Gemeinschaft in Deutschland, Karl-Olaf Bergmann, war es bei der Neufassung der Statuten schwierig, im Rahmen des Kirchenrechts Laien gleichberechtigt einzuordnen. Das zeige sich auch darin, dass nach außen hin vor allem die Priestergemeinschaft Legionäre Christi bekannt sei. Auch die Festlegung des geistlichen Profils ohne Rückgriff auf den diskreditierten Gründer sei nicht einfach. Maciel könne keinerlei Vorbild mehr sein.
Zu der Föderation Regnum Christi gehören nach eigenen Angaben derzeit weltweit rund 1.500 Legionäre Christi (Priester, Novizen und Ordensleute), 523 gottgeweihte Frauen und 59 gottgeweihte Männer sowie etwa 24.700 Laien. (cph/KNA)