Er sprach über Pornosucht und Besuch von Schwulen-Saunen

Homosexueller Priester in den Niederlanden entlassen

Veröffentlicht am 10.07.2019 um 14:13 Uhr – Lesedauer: 

Amsterdam ‐ Er berichtete von seinen homosexuellen Beziehungen und Besuchen in Schwulen-Saunen: Dafür wurde ein niederländischer Priester zunächst beurlaubt und nun ganz entlassen – aber nicht wegen der Homosexualität an sich, wie es heißt.

  • Teilen:

Der niederländische Priester Pierre Valkering (58) ist aus seinem Amt als Pfarrer der Amsterdamer Friedenskirche entlassen worden, nachdem er sich im März zu seiner Homosexualität bekannt hatte. Valkering sei nicht wegen seiner Homosexualität entlassen worden, sondern weil er sich nicht an den Zölibat halte, berichteten niederländische Medien am Mittwoch unter Berufung auf das Bistum Haarlem-Amsterdam. Er bleibe Priester und werde nicht aus dem Klerikerstand entlassen, hieß es. Zudem könne er Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

Valkering fordert einen offeneren Umgang der katholischen Kirche mit den sexuellen Bedürfnissen von Geistlichen. Während der Messe zu seinem 25-jährigen Priesterjubiläum hatte er seine Biografie präsentiert, in der er über seine eigene Homosexualität und seine Pornosucht berichtet. In dem Buch schreibt er über homosexuelle Beziehungen sowie den Besuch von Schwulen-Saunen und Dark Rooms. Daraufhin war er vorübergehend suspendiert worden.

Der Bischof von Haarlem-Amsterdam, Jos Punt, bedankte sich damals bei Valkering für dessen Ehrlichkeit. Dennoch halte er seinen Lebensstil "für unvereinbar mit einer würdigen Ausübung des Priestertums". Nach Angaben des Bistums hatte der Bischof den Priester in den vergangenen Jahren mehrmals danach gefragt, ob er enthaltsam lebe. Valkering habe stets geantwortet, dass er verantwortlich mit dem Zölibat umgehe. Doch nun habe er "öffentlich unmissverständlich klargemacht, dass er sein Versprechen der Ehelosigkeit nicht gehalten hat sowie es auch in Zukunft nicht halten kann und wird", hieß es. (tmg/KNA)