Bitte um "Weltfriedens-Gottesdienst" in Köln

Pax Christi schreibt Woelki: Kritik an Soldatengottesdiensten im Dom

Veröffentlicht am 07.08.2019 um 12:54 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Der jährlich stattfindende Internationale Soldatengottesdienst im Kölner Dom hat eine über 40-jährige Tradition. Wenn es nach Pax Christi geht, sollte die jedoch nicht fortgeführt würden – so schreibt der Diözesanvorstand an Kardinal Woelki.

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Die katholische Friedensorganisation Pax Christi erbittet vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki einen allgemeinen Weltfriedens-Gottesdienst im Dom. Zugleich kritisierte der Kölner Diözesanvorstand von Pax Christi in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an den Kardinal den jährlichen internationalen Soldatengottesdienst in der Kathedrale. Dieser hebe "durch die massive Präsenz der Soldaten" den Aspekt militärischer Konfliktbearbeitung einseitig hervor.

Zum Internationalen Soldatengottesdienst laden seit 1977 das Katholische Militärbischofsamt und die Katholische Militärseelsorge jeweils zu Jahresbeginn in den Kölner Dom ein. Die Feier, an der auch Beamte der Bundespolizei teilnehmen, bezieht sich auf das jeweilige Leitwort des internationalen Weltfriedenstags, den die katholische Kirche am 1. Januar begeht.

Pax Christi plädierte für einen Gottesdienst anlässlich des Weltfriedenstags, der sich "an alle Menschen guten Willens" richte. Bei der Messfeier sollten sich "alle Gläubigen, angeregt durch die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag, angesprochen fühlen".

"Entschiedener Vorrang" für gewaltfreie Konfliktlösungen

Die Christen der katholischen Friedensbewegung setzten "der militärischen Konfliktbearbeitung ein Friedensverständnis gegenüber, das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang gibt", so Pax Christi. Gewaltfreies Vorgehen wirke nachhaltiger als jegliche Gewaltanwendung. Dieser Aspekt solle bei einem Gottesdienst zum Weltfriedenstag angesprochen werden, damit sich auch Menschen ernstgenommen fühlten, die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzten.

Die internationale Pax-Christi-Bewegung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und ist heute in mehr als 60 Ländern aktiv. Die Friedensbewegung bezieht Stellung gegen Krieg und Menschenrechtsverletzungen, tritt für gerechte Strukturen im Zusammenleben der Völker ein und sucht nach zivilen Wegen der Konfliktaustragung. In Deutschland hat Pax Christi nach eigenen Angaben rund 5.000 Mitglieder. (tmg/KNA)