Würzburger Oberhirte zieht Fazit zu Besuchen in Dekanaten

Bischof Jung: Letztes Wort zu pastoralen Räumen noch nicht gesprochen

Veröffentlicht am 07.08.2019 um 14:54 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Im März hieß es, dass im Bistum Würzburg künftig etwa 40 "pastorale Räume" entstehen sollen. Das letzte Wort dazu sei aber noch nicht gefallen, sagt jetzt Bischof Franz Jung. Denn viele Menschen indentifizierten sich mit ihrem Ort und ihrer Kirche.

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Diözesanbischof Franz Jung hat ein Fazit seiner Besuche in den Dekanaten des Bistums Würzburgs gezogen. "Das letzte Wort darüber, wie wir in den größeren Räumen arbeiten wollen, ist noch nicht gesprochen", sagte er im Interview des "Würzburger katholischen Sonntagsblatts". Er nehme wahr, dass das Bistum stark ländlich geprägt sei und sich viele Menschen mit ihrem Ort und ihrer Kirche identifizierten. Sie seien daher bereit, sich einzubringen. "Überkommenes kann nur gehalten werden, wenn sich vor Ort Menschen bereit erklären, das auch zu übernehmen. Andernfalls bedarf es neuer Lösungen", so der Bischof.

Um eine begründete Entscheidung über die neuen pastoralen Räume treffen zu können, bedarf es nach Ansicht von Jung eines einheitlichen diözesanen Prozesses. Nach den Ferien werde daher ein Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen die Sinnhaftigkeit der größeren Räume überprüft werde. In einem pastoralen Forum im Oktober 2020 sollen die Gremien nach dieser ersten Sondierungsphase noch einmal auf alle Vorschläge schauen und dann eine Entscheidungsvorlage erstellen, auf deren Grundlage der Bischof beschließen könne. Die neuen Räume würden dann die Grundlage für alle weiteren Planungen sein wie Personalbemessung, Finanzzuweisungen und Immobilen.

Im März hatte Jung erklärt, für die Zukunft der Diözese zeichneten sich etwa 40 sogenannte pastorale Räume ab. Mit dieser Zahl sei aber keine Entscheidung für die Innengestaltung der Einheiten getroffen. Auch in anderen deutschen Diözesen laufen derzeit Struturreformen oder wurden angekündigt. Ab 1. September gibt es 35 neue Seelsorgebereiche im Erzbistum Bamberg. Im Erzbistum Freiburg sollen aus 224 Pfarreiverbünden künftig 40 Verwaltungszentren werden. In der Diözese Limburg sollen bis 2023 noch 49 Großpfarreien existieren. (tmg/KNA)