Reliquie von Ministrantenpatron entdeckt
In der Pfarrkirche St. Johann Baptist im Münchner Stadtteil Haidhausen ist durch Zufall eine Reliquie des heiligen Jan Berchmans (1599–1621) entdeckt worden. Pfarradministrator Alfons Friedrich hat bei der Katalogisierung der Sakralgegenstände der Pfarrei ein Wechselreliquiar gefunden, in dem sich eine etwa einen Millimeter große Knochenreliquie des Jesuiten befindet, berichtet "mk online" am Freitag. Dem Fundstück, das sich in einer Kiste befand, lagen mehrere Urkunden bei, die die Echtheit der Reliquie bezeugen.
Eine der Urkunden stammt aus dem Jahr 1933. Der damalige Münchner Generalvikar Ferdinand Buchwieser erklärt darin, dass es gestattet sei, die Reliquie "bei Gottesdiensten der Münchner Ministranten zur Verehrung anzusehen und zum Kuss zu reichen". Ein ebenfalls beigelegter Artikel ohne Datum und Quellenangabe schildert eine Gottesdienstfeier der Münchner Ministranten zu Ehren Berchmans im Liebfrauendom. Wie die Reliquie nach Haidhausen gelangte, ist unbekannt.
Jan Berchmans wurde 1599 in Belgien geboren und trat im Alter von 17 Jahren in den Jesuitenorden ein. Zwei Jahre später ging er zum Studium nach Rom. 1621 starb er an einer Lungenentzündung. Seine erhaltenen Aufzeichnungen sind geprägt von tiefer Frömmigkeit und dem Bemühen um vollkommene Treue im Gemeinschaftsleben. 1888 wurde er von Papst Leo XIII. heiliggesprochen. Sein Grab befindet sich in der Kirche Sant'Ignazio di Loyola in Campo Marzio in Rom. Neben einigen anderen Heiligen, darunter Tarcisius, gilt er als Schutzpatron der Ministranten. (mal)