Mexikanischer Kardinal Obeso gestorben
Der mexikanische Kardinal Sergio Obeso Rivera ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Das meldeten mexikanische Medien unter Berufung auf Bistumsangaben. Demnach starb Obeso am Sonntagabend in Coatepec nahe seiner früheren Bischofsstadt Xalapa nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt. Obeso hatte lange Jahre das Geschick der katholischen Kirche in Mexiko geprägt. Drei Mal wählte die Bischofskonferenz ihn zu ihrem Vorsitzenden. Ende Juni 2018 erhob Papst Franziskus den damals 86-Jährigen in Würdigung seiner Verdienste in den Kardinalsstand.
Mit dem Tod Obesos zählt das Kardinalskollegium der katholischen Kirche 216 Mitglieder. Von diesen sind 119 jünger als 80 Jahre und wären somit im Fall eines Konklaves zur Teilnahme an der Papstwahl berechtigt.
Der am 31. Oktober 1931 in Xalapa geborene Obeso studierte Theologie in Rom und schloss mit einem Doktortitel der Päpstlichen Universität Gregoriana ab. Es folgte eine nicht untypische Bischofslaufbahn: Aufgaben in der Ausbildung bis zum Rektor des Priesterseminars, dann 1971 die Berufung als Bischof von Papantla.
Mit 42 Jahren wurde er zum Koadjutor und De-facto-Leiter des Erzbistums Xalapa ernannt; nach dem Tod des amtierenden Erzbischofs rückte er an dessen Posten. 1982 wählte die Bischofskonferenz den vergleichsweise jungen Obeso zu ihrem Vorsitzenden. Als er 1995 ein drittes Mal Vorsitzender der Bischofskonferenz wurde, spielten Friedensbemühungen in der Unruheprovinz Chiapas eine bedeutende Rolle. 2007 nahm Benedikt XVI. seinen angebotenen Amtsverzicht aus Altersgründen an. (KNA)