BDKJ: Freie Bahnfahrten nur für Soldaten sind Schlag gegen Freiwillige
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) kritisiert, dass Menschen im Freiwilligendienst weiter für Bahnfahrten bezahlen müssen, während Soldaten in Uniform ab 2020 kostenlos fahren. "Es ist ein Schlag gegen alle Freiwilligen, dass ihre Forderungen in den letzten Jahren nicht gehört wurden", sagte BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier am Donnerstag gegenüber katholisch.de. Das sei eine Enttäuschung und "sehr ärgerlich".
Ab Jahresbeginn 2020 dürfen Soldaten in Uniform kostenlos mit der Deutschen Bahn fahren, darauf haben sich Bahn und Bundeswehr geeinigt. Doch auch für Menschen im Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) seien Bahnfahrten etwa zu Einsatzstellen essentiell, so Maier. Die Kosten dafür stellten viele vor große Herausforderungen. Das führe manchmal auch dazu, dass sich junge Menschen aus finanziellen Gründen gegen einen Freiwilligendienst entschieden. Maier gab außerdem zu bedenken, dass die Kosten für die Bahnfahrten der Soldaten nicht aus dem Verteidigungs-, sondern aus dem Verkehrshaushalt bestritten werden. "Das zahlen also alle Steuerzahler und Bahnfahrer mit."
Dagegen sei es um die Finanzierung der Freiwilligendienste nicht so gut bestellt. Vergangenes Jahr habe es zwar mehr öffentliche Gelder gegeben, das habe zu einem Aufschwung der Freiwilligendienste geführt. Jetzt bestehe aber die Gefahr, dass Gelder gekürzt werden. Dadurch könnten die Rahmenbedingungen der Freiwilligen nicht verbessert werden, etwa in Form einer Anhebung des Taschengeldes oder freier Bahnfahrten. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass ab 2020 Stellen wegen fehlenden Geldes gestrichen würden. "Das wäre ein fatales Signal", so Maier.
Der BDKJ fordert seit drei Jahren, dass Dienstfahrten für FSJ-ler und BFD-ler kostenlos sind. Diese Forderung müsse durchsetzbar sein, so Maier. "Wir brauchen jetzt mehr Druck auf die Politik", so Maier. (cph)