E-Roller statt Esel? Jesus-Darsteller sieht "Peta"-Vorschlag kritisch
Der Jesus-Darsteller der Oberammergauer Passionsspiele 2020, Frederik Mayet, hält nichts davon, statt eines Esels beim Einzug in Jerusalem einen E-Roller zu nutzen. Dem Sender SWR sagte Mayet am Freitag, ein solcher Umstieg sei schwer vorstellbar. "Man bewegt sich in Kostümen und einem Bühnenbild, wo sich die Zuschauer vorstellen können, dass es vielleicht so vor 2.000 Jahren ausgesehen hat. Da passt so ein Tretroller nicht wirklich gut rein."
Die Organisation "Peta" hatte jüngst vorgeschlagen, der Jesus-Darsteller solle auf einem E-Roller in Jerusalem einziehen. Der Auftritt eines lebenden Esels sei in ihren Augen "tierschutzwidrig". Schließlich habe auch Papst Franziskus die Katholiken weltweit aufgerufen, Tiere gut zu behandeln und die Umwelt zu respektieren. Peta hat sich laut eigenen Angaben mit dem Anliegen schriftlich an den Oberammergauer Bürgermeister und an den Geschäftsführer des Eigenbetriebs Oberammergau Kultur gewandt.
Mayet erklärte dem Sender gegenüber, das Tierwohl sei ein wichtiges Gut und das Anliegen auch nachvollziehbar. "Es ist auch im Sinne Jesu, dass wir schauen, dass es den Menschen, der Umwelt und auch den Tieren gut geht. Und da schauen wir natürlich auch drauf bei den Passionsspielen." Esel seien im Übrigen generell sehr störrisch, deshalb müsse man sie auch gut behandeln: "Sie stehen auf der grünen Wiese neben dem Passionstheater. Wir wollen, dass es ihnen gut geht und sie auf der Bühne mit dabei sind." Die Strecke auf der Bühne, die der Esel zurücklegen müsste, sei allerdings nur 30 Meter lang. (bod/rom/KNA)