Deutschland brauche gutes Zusammenleben der Religionen

Laschet: Religion nicht für Populismus missbrauchen

Veröffentlicht am 07.09.2019 um 10:49 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Populisten versuchen oft mit Hilfe von Religion Stimmung gegen politische Gegner oder bestimmte Gruppen aus der Bevölkerung zu machen. Das hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet nun kritisiert – und dabei auf Papst Franziskus verwiesen.

  • Teilen:

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den Willen zu einem guten Zusammenleben aller Religionen in Deutschland betont. Er akzeptiere keine Populisten, die mit der Religion anderer Stimmung machen wollten, sagte Laschet am Freitag in Bonn. Dennoch dürften Christen dafür eintreten, dass die Botschaft des Evangeliums das beste sei, "was wir der Welt zu bieten haben".

Laschet verwies auf die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus (2015), in der dieser unter anderem davor warnte, Umwelt und Soziales gegeneinander auszuspielen. Viele Ansätze des Papstschreibens fänden sich auch bei den Forderungen der "Fridays for future"-Bewegung wieder.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Der Ministerpräsident äußerte sich bei der 50-Jahr-Feier der Missionszentrale der Franziskaner. Das größte Hilfswerk des Franziskanerordens hat seinen Sitz in Bonn-Bad Godesberg und betreut nach eigenen Angaben jährlich rund 700 Hilfsprojekte in 78 Ländern, etwa zur Ausbildung oder Gesundheit.

Die Arbeit der Franziskaner sei ein Gegenmodell zur "Welt, wie wir sie kennen", sagte der CDU-Politiker. Der Orden sei nicht gleichgültig gegenüber dem Schicksal anderer und sei daher ein Gegenstück zu einer Politik, in der von "mein Land first" die Rede sei.

Zu den Gratulanten zählte auch der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. In seiner Grußbotschaft hob er den Einsatz der franziskanischen Gemeinschaften für eine Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse, für Frieden und Sicherheit, einen Aufbau von sozialen und politischen Strukturen sowie für ein Grundrecht der Bildung hervor. (rom/KNA)