Experten fordern Sanierungsmaßnahmen

Risse in der Hagia Sophia entdeckt

Veröffentlicht am 09.09.2019 um 11:29 Uhr – Lesedauer: 

Istanbul ‐ Sie war eine der bedeutendsten Kirchen der Christenheit: die Hagia Sophia in Istanbul. Doch nun scheint das Gotteshaus, das heute ein Museum ist, ernsthaft in Gefahr zu sein. Es wurden Risse entdeckt, die eine Sanierung notwendig machen.

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An der spätantiken Hagia Sophia in Istanbul haben türkische Forscher Haarrisse entdeckt. Das berichtete am Wochenende die Zeitung "Milliyet". Ohne Sanierungsmaßnahmen könnten sie sich ausweiten und längerfristig das Gebäude gefährden, so die Experten.

Vorbeifahrender Schwerverkehr setze dem historischen Bau offenbar zu, hieß es. Das Fundament sei allerdings völlig intakt, obwohl Istanbul im Erdbebengebiet liege. Zudem kritisierte die Historikerin Zeynep Ahunbay den Anbau von Klimaanlagen an das historische Kulturerbe. Die Museumsleitung verwies auf die Interessen der Beschäftigten an einer Klimatisierung.

Die spätantike Hagia Sophia war bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 das größte Gebäude der Christenheit und ein Zentrum des orthodoxen Christentums. Sultan Mehmet II. wandelte sie zur Moschee um. 1934 machte der säkulare Staatsgründer der Türkei Kemal Atatürk ein Museum aus dem 537 unter dem oströmischen Kaiser Justinian geweihten Gotteshaus. Seitdem fordern konservative Muslime immer wieder eine Rückumwandlung des Gebäudes in eine Moschee. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bringt immer wieder die Idee ins Gespräch, die Hagia Sophia zu einer muslimischen Gebetsstätte zu machen. Islamische Gebete bleiben dort aber weiterhin untersagt, Ausnahmen wurden jedoch während des Fastenmonats Ramadan gemacht. (rom/KNA)