Erzbistum Hamburg: Nur sechs statt acht Schulschließungen
Das Erzbistum Hamburg will statt acht nur noch sechs katholische Schulen in der Hansestadt schließen. Nach einer Sponsorensuche hat sich Erzbischof Stefan Heße für den Erhalt der Sophienschule im Stadtteil Barmbek und der Katholischen Schule Harburg entschieden, teilte die Erzdiözese am Montag mit. Allerdings solle die bisherige Grund- und Stadtteilschule in Harburg nur noch als Grundschule weiterbestehen.
Insgesamt seien in den vergangenen Monaten mehr als sieben Millionen Euro für den Erhalt der beiden Standorte eingeworben worden, sagte Heße. Erst im vergangenen Monat hatte das Erzbistum von einer Unternehmerfamilie aus Hamburg eine Spende in Höhe von mehreren Millionen Euro erhalten. Auch wenn es nicht gelungen sei, die Sekundarstufe in Harburg abzusichern, sei allein der Erhalt beider Standorte angesichts der dramatischen Finanzlage des Erzbistums ein großer Erfolg, so Heße weiter. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit dem Wirtschaftsrat der Diözese gefallen, hieß es. An beiden Standorten bedürfe es nun der Anhörung der Schulgremien.
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Für die Sophien-Grundschule ist laut Erzbistum weiter ein Neubau geplant. Baustart könnte 2021 sein. Die Grundschule in Harburg solle in die Räume des benachbarten katholischen Gymnasiums umziehen, das 2025 geschlossen wird. Der Komplex werde umgebaut und erweitert. An beiden Standorten plant das Erzbistum nach eigenen Angaben Investitionen von insgesamt knapp 25 Millionen Euro. Ein Teil werde aus Eigenmitteln finanziert. Daneben würden die Bemühungen um Spenden weiter fortgesetzt.
Das Erzbistum Hamburg ist Träger von derzeit noch 21 katholischen Schulen, davon 11 Grundschulen, 6 Grund- und Stadtteilschulen, eine Stadtteilschule sowie 3 Gymnasien. Insgesamt werden rund 8.000 Schüler nach staatlich anerkannten Bildungsplänen unterrichtet. Die Eltern zahlen ein einkommensabhängiges Schulgeld. Die Schließung der beiden Standorte in Barmbek und Harburg hatte bislang noch unter einem Vorbehalt gestanden.
Das Erzbistum Hamburg hatte Anfang 2018 angekündigt, wegen seiner prekären Finanzlage bis zu 8 seiner Schulen zu schließen. Die Entscheidung hatte für viele Proteste gesorgt. Im März vergangenen Jahres betonte Erzbischof Heße, dass maximal drei weitere Schulen gerettet werden könnten, "wenn wir genügend Hilfe von außen bekommen". Gespräche über eine alternative Finanzierung der Schulen mit der Initiative "Hamburger Schulgenossenschaft" wurden allerdings nach Beratung der Erzbistums mit externer und interner Experten abgebrochen. (rom/bod/KNA)