Kardinal stärke kirchlichen Fundamentalismus

Katholische Jugend kritisiert Woelkis Nein zum Frauenpriestertum

Veröffentlicht am 10.09.2019 um 16:29 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Der Kölner BDKJ-Vorsitzende Volker Andres wirft Erzbischof Rainer Maria Woelki vor, jede inhaltliche Diskussion über eine Reform der Kirche zu verweigern. Damit stärke er einen kirchlichen Fundamentalismus.

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Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) reagiert "mit Bestürzung" auf die ablehnende Haltung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki zum Frauenpriestertum. Der Kölner BDKJ-Diözesanvorsitzende Volker Andres warf dem Erzbischof am Dienstag in Köln vor, jede inhaltliche Diskussion über eine Reform der Kirche zu verweigern und die Human- und Sozialwissenschaften gering zu schätzen. Damit stärke er einen kirchlichen Fundamentalismus.

Woelki hatte sich am Sonntagabend in einer Predigt gegen eine Diskussion über die Priesterweihe von Frauen ausgesprochen. Die Kirche habe hierzu "keinerlei Vollmacht". Der Erzbischof wandte sich dagegen, die Kirche "dem politischen und gesellschaftlichen Mainstream" anzupassen und deren Lehre besonders unter Hinweis auf die Sozial- und Humanwissenschaften zur Disposition zu stellen.

Der BDKJ erklärte, die Kirche müsse die Zeichen der Zeit und die gesellschaftlichen und kulturellen Realitäten wahr- und ernstnehmen. "Die Jugendverbände zeigen nicht bloß theoretisch, sondern praktisch, dass sich demokratische und kirchliche Strukturen keinesfalls gegenseitig ausschließen, sondern einander bereichern", so Andres. Der BDKJ werde weiter den pastoralen Zukunftsweg des Erzbistums Köln begleiten und die Visionen junger Menschen von Kirche dort einbringen. (KNA)