Eine Woche vor geplanter Aktion der Initiative "Maria 2.0"

Netzwerk "Pontifex": Mit Gebeten gegen die Instrumentalisierung Marias

Veröffentlicht am 16.09.2019 um 12:19 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ In einer Woche will "Maria 2.0" vor dem Kölner Dom für die Rechte von Frauen in der Kirche demonstrieren. Das Netzwerk "Pontifex" kam ihnen nun zuvor – und wandte sich mit Liedern, Gebeten und Blumen gegen die Vereinnahmung Mariens für kirchenpolitische Ziele.

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Mehr als 300 Katholiken haben am Sonntagabend vor dem Kölner Dom ihre Ablehnung einer kirchenpolitischen Vereinnahmung der heiligen Maria zum Ausdruck gebracht. Die Gläubigen beteten und sangen unter dem Motto "Danke Maria" zu Ehren der Heiligen und legten Blumen vor der Marienstatue am Hauptportal der Kathedrale nieder. Aufgerufen zu den Gebeten hatte das katholische Mediennetzwerk "Pontifex". Mit dem Gebet wende man sich gegen die "Instrumentalisierung" der Gottesmutter, etwa für mehr Frauenrechte in der Kirche, schrieben die Veranstalter vorab in der Einladung.

Maria zeige "ihre Größe nicht in Machtausübung, sondern in ihrem dienenden Handeln", so das Netzwerk. Man wolle der "Magd des Herrn" danken, die ein "Vorbild für Frauen" sei. Sie habe ihre Selbstbestimmung aufgegeben und ihr Leben "völlig von Gott bestimmen" lassen. Zugleich wenden sich die Aktivisten gegen Rufe nach dem Priesteramt für Frauen. Maria stehe für eine andere Art der Vermittlung des Wirkens Gottes durch die Sakramente. "Als Frauen dürfen wir, wie Maria, Mittlerinnen der konkreten Entfaltung und Ausgestaltung dieser empfangenen Gnaden sein, in der Seele, im Verstand und im alltäglichen Leben – durch mütterliche vollkommene Hingabe und Dienst. In allen Beziehungen, in allen Berufen."

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Die Aktion fand eine Woche vor einer angekündigten Demonstration der Initiative "Maria 2.0" statt. Die Aktivistinnen wollen - ebenfalls am Kölner Dom - eine Menschenkette bilden und sich so für mehr Rechte von Frauen in der Kirche stark machen. Dazu zählt auch die Zulassung zu den kirchlichen Ämtern.

Das Mediennetzwerk "Pontifex" ist aus der Initiative "Generation Benedikt" hervorgegangen. Laut Eigendarstellung versteht sich das Netzwerk "als Sprachrohr all jener jungen Katholiken, die eine positive, unterstützende Haltung gegenüber dem Papst und der Kirche haben". (cph)