Bamberger Oberhirte ermutigt und mahnt

Erzbischof Schick: Priester sollen trotz Krisen gelassen bleiben

Veröffentlicht am 01.10.2019 um 09:52 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ "Wir müssen vertrauen und hoffen, dass die derzeitige Krise überwunden wird": Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick macht den Priestern seiner Diözese Mut – und mahnt zugleich das "richtige" priesterliche Verhalten an.

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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Priester dazu aufgerufen, auch in Krisenzeiten Vertrauen, Hoffnung, Demut und Gelassenheit zu bewahren. "Wir müssen vertrauen und hoffen, dass die derzeitige Krise überwunden wird und die offenen Fragen gelöst werden, weil Christus bei seiner Kirche ist", sagte Schick am Montag beim Otto-Tag in Bamberg. Es gelte, die täglichen Aufgaben wie das Verkünden des Wortes Gottes und das Spenden der Sakramente weiter zu erfüllen. Es sei Aufgabe der Priester, die Menschen respektvoll und hochachtungsvoll zu behandeln und ihnen die Liebe Gottes zu vermitteln.

"Es wird immer Probleme geben"

Gelassenheit sei nötig, da nie alle Probleme gelöst werden könnten, so der Erzbischof weiter. "Es wird immer welche geben, solange wir auf dieser Welt sind." Wichtig sei die Gelassenheit auch für die notwendige Zusammenarbeit der Seelsorgeteams in den neu gebildeten Seelsorgebereichen.

Schick erinnerte an den heiligen Otto als einen der Patrone des Erzbistums. Dieser habe im 12. Jahrhundert in schweren Zeiten gewirkt. Die Gesellschaft sei gespalten, das Verhältnis zwischen Staat und Kirche belastet gewesen und die Menschen hätten sich von der Kirche abgewandt. Als Bischof von Bamberg habe er im Vertrauen auf Gott begonnen, die Kirche zu erneuern und das darniederliegende Bistum wieder aufzubauen. Auch zur Versöhnung mit dem Staat habe Otto beigetragen, erklärte der Erzbischof. In seinem segensreichen Wirken habe ihn Vertrauen, Hoffnung, Demut und Gelassenheit ausgezeichnet.

Die deutschen Bischöfe hatten zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung in Fulda in der vergangenen Woche die Fortsetzung ihres geplanten "synodalen Wegs" zu innerkirchlichen Reformen beschlossen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte, dass "alle Bischöfe mitgehen". Ein Forum zur Vorbereitung des Weges beschäftigt sich explizit mit der priesterlichen Lebensform und klerikaler Macht. In den weiteren Foren geht es um die Themen Frauen und kirchliche Sexualmoral. (tmg/KNA)