Erzbischöfe Marx und Hollerich für "Fridays for Future"
Die Erzbischöfe von München und Luxemburg, Reinhard Marx und Jean-Claude Hollerich, haben ihre Verbundenheit mit der Bewegung "Fridays for Future" betont. "Ich bin den Jugendlichen und Kindern dankbar, dass sie es mit ihrer Unermüdlichkeit geschafft haben, wirklich die ganze Welt auf die Dringlichkeit der Klimafrage aufmerksam zu machen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im Bayerischen Rundfunk. Dabei verwies er auf die Enzyklika "Laudato si", mit der Papst Franziskus die "umfassende und ganzheitliche Sorge für die Schöpfung" ganz oben auf die Agenda der Kirche gesetzt habe.
Auch der designierte Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich hat sich hinter die Klimaproteste gestellt. "Ich stehe hinter der jüngeren Generation. Lasst uns den jungen Menschen eine bewohnbare Erde hinterlassen. Das ist das Minimum, um glücklich zu sein", sagte Hollerich im Interview der Gratiszeitung "L'essentiel" (Freitag).
Die jungen Menschen hätten ein Recht zu protestieren, so der Luxemburger Erzbischof, der auch Präsident der EU-Bischofskommission COMECE ist. "Damit rufen sie Menschen meiner Generation dazu auf, ihre Lebensweise zu ändern". Konkret benutze er Glas- statt Plastikflaschen, sagte Hollerich. Demnächst werde er auch ein umweltfreundlicheres Auto anschaffen. So gut es gehe versuche er, auf Flugreisen zu verzichten. Der 61-Jährige räumte ein: "Auch ich muss mich ändern. Hier in Luxemburg kann man auch mit einem einfachen Lebensstandard glücklich sein."
Indigene bei Amazonas-Synode im Mittelpunkt
Marx bezog sich auch auf die anstehende Amazonas-Synode. Dort seien Vertreter der indigenen Völker die "zweifellos bedeutendsten" Teilnehmer. Auch Marx wird an dem Treffen teilnehmen. Hauptziel der Versammlung sei es Papst Franziskus zufolge, "neue Wege der Evangelisierung für diesen Teil des Volkes Gottes zu finden, insbesondere für die Indigenen, die regelmäßig vergessen werden und keine Aussicht auf eine gute Zukunft haben". Dass sie in ihrer Existenz bedroht seien, habe ursächlich mit der Krise des Amazonas-Urwalds zu tun, zitierte Marx Franziskus.
Deshalb werde bei der Synode etwa über die Folgen der Ausbeutung von Rohstoffvorkommen und der Ausbreitung von Monokulturen gesprochen. "Das sind keine regional begrenzten Probleme", so Marx. Amazonien sei als "Lunge" entscheidend für das Weltklima "und auch wirtschaftlich eng verflochten mit der ganzen Welt". Zudem werde auf der Versammlung "über Möglichkeiten der Seelsorge in diesem unglaublich großen und schwer zugänglichen Gebiet" nachgedacht, erklärte Marx. "Dabei stehen pastorale Fragen zur Debatte, die auch uns hier beschäftigen."
In den drei Wochen der Synode gelte es "gut zuzuhören". Es gehe darum, "anzuerkennen, dass mit Amazonien ein neues Subjekt auf der Weltbühne erscheint. Dieses Subjekt, das bisher weder auf nationaler noch auf Weltebene und auch nicht im Leben der Kirche angemessen respektiert worden ist, ist für uns jetzt ein privilegierter Gesprächspartner", so der Erzbischof mit den Worten des Vorbereitungsdokuments der Synode. (cph/KNA)