Homophobie-Vorfall an Schweizer Universität Fribourg

Theologie-Dozentin nennt Homosexualität "krank" – suspendiert

Veröffentlicht am 11.10.2019 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 

Fribourg ‐ Bereits 2017 soll sich eine Lehrbeauftragte der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg homophob geäußert und von möglicher "Heilung" gesprochen haben. Doch erst jetzt kam der Stein ins Rollen – wegen eines anonymen Hinweises.

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Die Theologische Fakultät der Schweizer Universität Fribourg hat eine Lehrbeauftragte wegen vermeintlich homophober Äußerungen suspendiert. Sie habe 2017 in einer Vorlesung über christliche sexuelle Ethik im Katholizismus Homosexualität als "krank" bezeichnet und Adressen von Therapiezentren zur Heilung empfohlen, wie mehrere Schweizer Medien berichten. Aufmerksam geworden sei man auf den Fall durch einen anonymen Beitrag der Studierenden-Zeitschrift "Spectrum", der die Lehrperson scharf kritisiert hat, wie aus einer Stellungnahme der Fakultät von Mittwoch herausgeht.

Fakultät: Homosexualität keine Krankheit

Die Fakultät will die Vorwürfe nun prüfen. "Denn 'Homophobie' widerspricht nicht nur dem Selbstverständnis unseres Rechtsstaates und den Qualitätskriterien akademischer Lehre, sondern auch den Prinzipien einer guten Theologie auf dem Boden des Zweiten Vatikanischen Konzils, die für Lehre und Forschung an unserer Fakultät verbindlich sind", heißt es in der Stellungnahme. Weiter betonte die Fakultät, dass die katholische Tradition Homosexualität nicht als Krankheit sehe, die "Therapien" behandeln könnten.

Die Lehrperson hat den Angaben zufolge ohne festes Anstellungsverhältnis alle zwei Jahre eine solche Vorlesung gehalten. Die laufende Vorlesung wurde aufgrund der Vorwürfe beendet. Sollten die Vorwürfe stimmen, "wird die Fakultät die nötigen Maßnahmen ergreifen". (mpl)