Papst Franziskus beruft 13-köpfiges Komitee

Kardinal Schönborn schreibt Schlusstext der Amazonas-Synode mit

Veröffentlicht am 15.10.2019 um 16:39 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Priesterweihe für Verheiratete? Weibliche Diakone? Die Welt wartet mit Spannung auf die Ergebnisse der Amazonas-Synode. Die werden festgehalten im Abschlussdokument, dessen Autoren jetzt bekanntgegeben wurden – darunter prominente Namen.

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Papst Franziskus hat den Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn (74), in das Komitee zur Abfassung des Abschlussdokuments der Amazonas-Synode berufen. Das teilte der vatikanische Pressechef Paolo Ruffini (Dienstag) mit. Weitere Berufungen in das Gremium mit insgesamt 13 Mitgliedern ergingen an zwei Lateinamerikaner und einen Italiener. Schon am ersten Sitzungstag der Synode hatten die Teilnehmer aus ihren Reihen vier Mitglieder des Redaktionsausschusses gewählt, ebenfalls Bischöfe aus Lateinamerika.

Die acht Synodenteilnehmer bilden das Team zusammen mit dem Generalrelator Kardinal Claudio Hummes (85), Synoden-Generalsekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri (79), Pro-Generalsekretär Bischof Mario Grech (62) und den beiden Sondersekretären Kardinal Michael Czerny (73) und Bischof David Martinez de Aguirre Guinea (49). Es erarbeitet einen Entwurf des Schlussdokuments und redigiert es nach Änderungsanträgen.

Die am 6. Oktober gestartete dreiwöchige Synode steht unter dem Titel: "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie". Das Bischofstreffen nimmt Umweltschäden im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen in den Blick. Ebenso geht es um mehr Aufmerksamkeit für die Belange der Indigenen und die Seelsorge in der riesigen und schwer zugänglichen Amazonasregion. Auch die Weihe verheirateter Familienväter, die Übertragung von Leitungsaufgaben an Laien und neue Ämter für Frauen werden diskutiert.

Ob der Text veröffentlicht wird, liegt in der Entscheidung des Papstes

Die Synode tagte seit ihrem Beginn abwechselnd als Plenumsversammlung und in kleineren Sprachgruppen. Am Mittwoch und Donnerstag stehen erneut Kleingruppenberatungen auf dem Programm. Danach werden die Erträge aus den Arbeitskreisen wieder im Plenum vorgetragen, bevor der Redaktionsausschuss einen Entwurf für das Schlussdokument erarbeitet.

Dieser soll den Synodalen am 21. Oktober vorgestellt und anschließend in den Arbeitskreisen diskutiert werden. Die Schlussfassung soll am 25. Oktober in der Aula präsentiert und am 26. Oktober in der letzten Generalversammlung abgestimmt werden. Ob der Text veröffentlicht wird, liegt in der Entscheidung des Papstes. Die Synode endet am 27. Oktober.

Kardinal Schönborn gehört seit einigen Jahren dem begleitenden Rat des Generalsekretariats der Bischofssynode an, das als zuständige Kurieneinrichtung die jeweiligen Bischofssynoden vorbereitet. Der Wiener Erzbischof hat unter den insgesamt 285 Teilnehmern der aktuellen Synode die größte Synodenerfahrung. Die Amazonas-Synode ist seine siebte Bischofsversammlung dieser Art. (KNA)