Peter Hahne: Karfreitag ist der wahre "Friday for Future"
Peter Hahne hat im Zusammenhang mit der Klimastreikbewegung "Fridays for Future" von einer neuen "Angstreligion" ohne Gnade gesprochen. "Der wahre Friday for Future ist Karfreitag" sagte der Journalist und Autor laut der evangelischen Medienagentur "idea" am Montag. Er äußerte sich im Rahmen eines Vortrags bei dem derzeit stattfindenden Kongress "30 Jahre Friedliche Revolution – Bilanz eines Wunders" im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd.
Hahne äußerte sich auch zum Rücktritt des sächsischen evangelischen Landesbischofs Carsten Rentzing. Er beklagte, dass Stasi-Verbrecher in der DDR oft Vergebung erfahren hätten, der Landesbischof nun aber nicht. Rentzing war in den vergangenen Wochen wegen der Zugehörigkeit zu einer schlagenden Studentenverbindung und einer 30 Jahre zurückliegenden Tätigkeit für eine von der sächsischen Kirchenleitung als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" eingestuften Zeitschrift in die Kritik geraten. Er reichte daraufhin seinen Rücktritt ein.
Bei Rentzing handele es sich, wie Hahne erklärte, um Artikel aus seiner Studienzeit. Hingegen seien Beteiligte an den Verbrechen des SED-Regimes oft nicht bestraft worden. Als Beispiel nannte er den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR Egon Krenz. Dieser habe sich nie zu seiner Schuld bekannt, sei aber trotzdem in westdeutsche Talkshows eingeladen worden – und das, obwohl er "Millionen Biografien" in der ehemaligen DDR "zerstört" habe.
"Westdeutscher" kann keine Ratschläge geben
Während Menschen in der DDR für die Friedliche Revolution ihr Leben aufs Spiel gesetzt hätten, hätten die Deutschen in der Bundesrepublik nach Hahnes Ansicht „auf der Couch gelegen und sich die Geschehnisse aus sicherer Entfernung angesehen“. Aus diesem Grund könne er als "Westdeutscher" keine politischen Ratschläge an Bürger der östlichen Bundesländer geben. „Was die Ostdeutschen wählen, geht uns nichts an", sagte der Journalist. Vielmehr solle man das Gespräch suchen. Dabei werde deutlich, warum die Meinungen der Bürger in den östlichen Bundesländern sich von jenen der Menschen in den westlichen unterscheiden.
Darüber hinaus kritisierte Hahne, dass sich zwei Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft mit dem "Diktator" und "Völkermörder" Recep Tayyip Erdogan fotografieren lassen hätten. Im Mai 2018 trafen sich die türkischstämmigen Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten in London. Die beiden Fußballspieler ließen sich mit Erdogan dabei ablichten, wie sie ihm Trikots ihrer Vereine überreichten. Laut Hahne solle zudem niemand in der deutschen Fußballnationalmannschaft spielen, der die Hymne nicht mitsinge. (mpl)