Timmerevers: Katholiken und Protestanten keine Konkurrenten
Der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, hat Katholiken und Protestanten dazu aufgerufen, sich nicht als Konkurrenten zu verstehen. "Unser christliches Zeugnis ist umso stärker, je glaubwürdiger jeder einzelne Christ und jede einzelne Kirche und Gemeinschaft ist", sagte Timmerevers laut Redemanuskript am Sonntag in seinem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden. Katholische und evangelische Kirche stünden vor "ähnlichen Herausforderungen" und müssten "auf dem weiteren ökumenischen Weg die bestehende Verbundenheit" mit Leben füllen und sichtbar machen.
Der Dresdner Diözesanbischof forderte die Kirchen dazu auf, "sich radikal auf die Seite der Ärmsten" zu stellen. "Gerade aus den verschiedenen Krisengebieten unserer Welt können wir den Schrei nach Gerechtigkeit und Frieden laut und deutlich hören." Verschiedene kirchliche Einrichtungen, wie Brot für die Welt oder Misereor, seien "wichtige Instrumente" auf dem Weg zu einer friedlicheren Welt. In ihrem Streben nach Gerechtigkeit bewegten sich die Kirchen "immer weiter auf Gott selbst zu", so Timmerevers.
Die EKD-Synode tagt von Sonntag bis Mittwoch unter dem Leitwort "Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens" in der sächsischen Landeshauptstadt. Dem Kirchenparlament, das Gesetze erlassen kann und an der Wahl der Leitung der EKD beteiligt ist, gehören 126 Mitglieder aus Kirche und Gesellschaft an. Die Synode trifft sich einmal im Jahr unter Leitung eines Präsidiums, dem aktuell die ehemalige Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städteordnung Irmgard Schwaetzer als Präses vorsitzt. (rom)