Rätsel um bestattete Person gelöst

Nach Sarkophag-Öffnung: Toter Mainzer Erzbischof identifiziert

Veröffentlicht am 14.11.2019 um 12:50 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Ein echter Krimi: Wer war der Tote, der in einem 1.000 Jahre alten Sarkophag in der Mainzer Johanniskirche bestattet wurde? Der Abschlussbericht hatte sich mehrere Monate verzögert. Jetzt liegen die sensationellen Ergebnisse vor.

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Fünf Monate nach der Öffnung eines rund 1.000 Jahre alten Sarkophags in der evangelischen Johanniskirche in Mainz ist das Rätsel um die bestattete Person gelöst. Die Vermutung, dass in dem Grab der 1021 verstorbene Mainzer Erzbischof Erkanbald bestattet liegt, habe sich nun doch bestätigt, sagte Forschungsleiter Guido Faccani am Donnerstag in Mainz. "Er ist es! Im Sarkophag liegt Erkanbald", so Faccani. Die Resultate der Forschungen in den vergangenen Monaten seien in ihrer Tragweite beachtlich.

Am 4. Juni war der 700 Kilo schwere Deckel des Steinsargs geöffnet und Anfang Juli wieder geschlossen worden. In dem Grab waren menschliche Überreste und Stofffragmente gefunden worden. Bisher war nur bekannt, dass der Tote ein Geistlicher und mindestens 1,75 Meter groß war. Der Abschlussbericht hatte sich wegen noch ausstehender Ergebnisse von C14-Proben und DNA-Analysen verzögert.

Die Johanniskirche gilt als eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Die in direkter Nähe des Mainzer Doms gelegene Kirche wurde bislang bereits "Alter Dom" genannt. Seit 1828 ist die Johanniskirche ein evangelisches Gotteshaus. Erkanbald war von 997 bis 1011 Abt von Fulda und von 1011 bis zu seinem Tod 1021 Erzbischof von Mainz. (tmg/KNA)