Bericht: Feindseligkeiten gegen Christen in Europa nehmen stark zu
Diskriminierung von Christen und Hassverbrechen gegen christliche Einrichtungen haben 2018 laut einem neuen Report europaweit zugenommen. Der am Montag veröffentlichte Jahresbericht der Wiener Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung der Christen dokumentiert für das vergangene Jahr 325 Fälle physischer Gewalt und rechtlicher Einschränkungen der Religionsfreiheit in 14 europäischen Staaten, Tendenz steigend.
Es gehe, so Direktorin Ellen Fantini, um unterschiedlichste "Feindseligkeiten", die Christen täglich erlebten; "von Problemen mit der Religions-, Rede- und Gewissensfreiheit oder Elternrechten bis hin zu zunehmender physischer Gewalt, etwa Vandalismus in Kirchen". So habe es rund um den Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame im April vermehrt Berichte über Zerstörungen in französischen Kirchen und Friedhöfen weltweit gegeben.
Tendenz begann bereits 2017
Diese Tendenz begann demnach bereits 2017. Die Zahl der Brandanschläge auf Kirchen sowie Fälle der Zerstörung religiöser Symbole und gezielter Entweihung christlicher Kultstätten sei 2018 stark gestiegen, und das in mehreren europäischen Staaten. Der gesellschaftliche Druck gegen Christen wachse, so Fantini. So seien christlich geführte Unternehmen finanziell ruiniert, Straßenprediger verhaftet oder Christen gezwungen worden, zwischen der Treue zu ihrem Gewissen und ihrem Beruf zu wählen.
"Christliche Studentengruppen und Redner wurden auf dem Campus mehrerer Universitäten zum Schweigen gebracht", erklärte die Direktorin. Weiter seien Asylanträge von christlichen Flüchtlingen "willkürlich abgelehnt" und Elternrechte "durch übermäßige staatliche Einmischung mit Füßen getreten" worden. Die Grundrechte würden auch in Europa bedeutungslos, wenn sie nicht von allen Bürgern frei ausgeübt werden könnten.
In Großbritannien wurde dem Bericht zufolge die Freiheit, in der Öffentlichkeit zu beten, wiederholt eingeschränkt, etwa durch Verwaltungsvorschriften. In Irland, Frankreich, Schweden und weiteren Ländern sei medizinisches Personal de facto gezwungen worden, seinen jeweiligen Beruf aufzugeben, "um nicht gegen sein Gewissen verstoßen zu müssen". (KNA)