Wie Menschen in 24 Ländern der Welt feiern

Weihnachten weltweit

Veröffentlicht am 01.12.2019 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Erfahren Sie in unserem Adventskalender jeden Tag, wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird. Lernen Sie Väterchen Frost, Befana und Sinterklaas kennen und lassen Sie sich inspirieren von Köstlichkeiten aus aller Welt.

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Mit Plätzchen backen und Weihnachtsmarkt vertreiben wir uns oft die Zeit bis Heiligabend. Wir schmücken das Haus, lassen uns von weihnachtlicher Musik beschallen und warten Klein wie Groß auf den 24. Dezember, weil wir hierzulande Heiligabend feiern. Zwar hat jede Familie ihre eigenen Traditionen zum Fest, dennoch gibt es ein paar Gepflogenheiten, die landesweit verbreitet sind. Von Tannenbaum und Krippe über Christmette und Bescherung. Auch das Weihnachtsessen ist meist traditionell verankert. Wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird, erfahren Sie jeden Tag bei katholisch.de.

24. Dezember: Schweiz

Einer Legende nach wohnt das Christkind im schweizerischen Dorf "Wienacht". Kein Wunder also, dass es sich heute an Heiligabend aufmacht um den Schweizern eine Freude zu machen. Als Festmahl wird regional sehr verschieden aufgetischt, was mit Sicherheit auch an der Dreiteilung des Landes liegt. Aber häufig findet sich „Fondue Chinoise“, ein Fleischfondue mit Brühe sowie Truthahn oder "Schüfeli", geräucherter Schinken auf Sauerkraut mit Kartoffeln. Und natürlich "Raclette". Sehr beliebt sind auch Gebäck und Panettone. Ein besonderer Hingucker ist der Swarovski Weihnachtsbaum am Christkindlimarkt im Hauptbahnhof Zürich. Dieser ist mit Baumschmuck im Wert von über einer halben Million Franken geschmückt.

Adventskalender Heiligabend
Bild: ©stock.adobe.com/serkat.at

23. Dezember: Indien

Am Anfang der indischen Weihnachtsfeier steht die Christmette an Heiligabend. Am 1. Weihnachtsfeiertag folgt dann das Festmahl. Meist wird an langen Tafeln im Freien gegessen und sich abends ums Lagerfeuer versammelt. Gegessen werden Curryreis, Gemüse und Fleischgerichte. Statt Tannenbäumen schmücken die Inder Palmen oder Mangobäume mit Lametta und Lichterketten. Viele Familien stellen eine Krippe auf. Die Bescherung findet am Morgen des 2. Weihnachtsfeiertages statt. Wenn die Kinder am Morgen aufstehen, finden sie ihre Geschenke an Bambusstauden hängen. Besonderer Brauch ist es, dem Familienoberhaupt eine Zitrone zu überreichen. Sie symbolisiert Wertschätzung und ist mit Segenswünschen verbunden.

Indische Straßen
Bild: ©Adobe Stock/kriankroi

Straßen in Indien.

22. Dezember: Island

In Island ist das Weihnachtsfest ein Familien- und Lichterfest. Beleuchtung spielt eine elementare Rolle, da es in Island im Dezember etwa vier Stunden hell ist. Am Morgen des 24. Dezembers wird der Toten gedacht und Gräber mit Kerzen und Lichtern ausgestattet. Zu essen gibt es Milchreis, in dem eine Mandel versteckt wird. Derjenige, meist die Kinder, der auf die Mandel beißt, bekommt ein Extra-Geschenk. Die Geschenke bringen 13 Trolle, die "Jólasveinar". In den Tagen vor Weihnachten kommt jede Nacht einer der Trolle und bringt den braven Kindern Geschenke, den unartigen eine Kartoffel oder Mohrrübe. An Heiligabend wird um 18 Uhr mit Kirchglocken das Weihnachtsfest eingeläutet. Aufgetischt werden Lammgerichte wie "Hangikjöt" oder Schweinelende und Lachs oder Forelle. Auch ein besonderer Malztrunk mit Saft ist typisch.

Landschaft Island
Bild: ©Adobe Stock/serkot.at

Raue Landschaft in Island.

21. Dezember: Kroatien

Am 13. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Lucia ist es Brauch Weizen in ein Gefäß zu säen und bis Weihnachten zu ziehen. In die Mitte steckt man eine Kerze, die an Heiligabend angezündet wird. Dies symbolisiert einerseits Jesus Christus und orakelt andererseits über die Ernte des kommenden Jahres. An Heiligabend ist es kroatische Tradition einen Baumstamm zu verbrennen, der nach Möglichkeit bis zum nächsten Tag glimmt. Die Familien bereiten sich auf das Kommen Jesu vor, schmücken den Weihnachtsbaum und bereiten gemeinsam das Essen zu. Auf dem Speiseplan für das abendliche Festmahl stehen Kabeljau und Gebäck. Auch Kohlrouladen sind üblich, ebenso wie hausgemachte Würste, Speck und Käse. Um Mitternacht besucht man den Gottesdienst. Die Bescherung findet am 25. Dezember statt.

Kirche in Kroatien bei Nacht
Bild: ©Adobe Stock/dreamer478

Kirchenvorplatz in Kroatien in der Vorweihnachtszeit bei Nacht.

20. Dezember: Polen

In Polen feiert man Weihnachten an Heiligabend. Bereits gegen 17 Uhr starten die "Wigilia", das Festtagsessen, welches aus zwölf fleischlosen Gängen besteht. Die zwölf Gerichte erinnern an die zwölf Apostel. Auf den Tisch kommen traditionell "Barszcz", eine rote Beete-Suppe, "Pierogi", gefüllte Teigtaschen sowie polnischer Gemüsesalat und Karpfen. Zum Nachtisch gibt es eine Süßspeise mit Mohn. Zu guter Letzt wird die Weihnachtsoblate mit allen Anwesenden geteilt, jeder bekommt ein kleines Stück. Das Teilen und Verzehren der Oblate steht für Frieden und Versöhnung. Das Christkind bringt in Polen die Geschenke, die bereits vor dem Essen unterm Tannenbaum liegen. Ausgepackt werden sie aber erst nach der "Wigilia". Um Mitternacht machen sich die Polen auf zur Christmette, der "Pasterka". 

Warschauer Kirchen
Bild: ©Adobe Stock/kavalenkava

Die Dombrücke in Warschau bei Schneefall.

19. Dezember: Russland

Die Russen feiern Weihnachten und Silvester zusammen am 31. Dezember. Die Familien sitzen unterm Tannenbaum und um Mitternacht kommt "Väterchen Frost" mit seiner Enkelin "Schneeflöckchen" vorbei und verteilt Geschenke. Um Väterchen Frost ranken sich viele Märchen, die in Russland sehr beliebt sind. Gegessen werden "Manti und Pelmeni", gefüllte Teigtaschen. Nachts gibt es ein großes Feuerwerk. Den Heiligabend feiern die russisch-orthodoxen Christen am 6. Januar mit einem großen Gottesdienst. Das religiöse Weihnachtsfest hat in Russland erst seit 1991 wieder Tradition. Die sowjetische Regierung hatte seinerzeit Weihnachten sowie viele weitere religiöse Feste verboten.

Roter Platz bei Nacht
Bild: ©Adobe Stock/Николай Воробьев

Roter Platz in Moskau bei Nacht.

18. Dezember: Brasilien

Heiligabend um Mitternacht servieren die Brasilianer ein umfangreiches Festmahl, "Ceia de Natal" mit Putenbraten, der mit Innereien, Kastanien und Ananas gefüllt wird. Auch Fisch, Datteln und Feigen dürfen nicht fehlen. Ebenso werden "Salpicão", ein Gemüsesalat und gebackener Schinken gereicht. Gottesdienste finden am frühen Abend des 24. und 25. Dezembers statt. Aufgrund der hohen Kriminalität sind nächtliche Messen selten geworden. Beschert werden die Kinder von "Papai Neoel".

Weihnachten in Brasilien
Bild: ©Adobe Stock/Donatas Dabravolskas

Weihnachtlich beleuchteter Baum in Brasilien.

17. Dezember: Syrien

Auch in den christliche Familien Syriens wird das Weihnachtsfest gefeiert. Die Familie kommt an Heiligabend nach dem Kirchgang meist im Haus des Großvaters zusammen. Zu essen gibt es gebackenes Hähnchen mit Nüssen und Orangen und zum Nachtisch wird eine Vielzahl an Gebäck gereicht. "Papa Neoel" bringt den Kindern Geschenke. Diese werden unterm Tannenbaum ausgepackt. Aufgrund der Temperaturen ist der Baum aber meist künstlich. Zur Feier des Festes kleiden sich die Syrer von Kopf bis Fuß neu ein. Am 25. Dezember nehmen die Kinder häufig altes Spielzeug oder nicht mehr benötigte Kleidung mit in die Kirche, um sie an Bedürftige zu spenden.

Kirche in Ma`loula.,Syrien
Bild: ©Adobe Stock/siempreverde22

Kirche in Ma`loula.,Syrien

16. Dezember: Ukraine

Auch die Ukrainer feiern nach orthodoxer Tradition das Weihnachtsfest. Heiligabend ist der 6. Januar. Geschenke bekommen die Kinder bereits in der Silvesternacht von Väterchen Frost und seiner Enkelin. Der Festschmaus besteht aus "Borscht", roter Beetesuppe und gefüllten Teigtaschen. In die Füllung wird eine Nuss gesteckt. Wer beim Essen auf die Nuss beißt, wird im kommenden Jahr heiraten.

Kirche in Minsk
Bild: ©Adobe Stock/Pavel

Orthodoxe zelebrieren Weihnachten in einer Kirche.

15. Dezember: USA

Weihnachten in den USA wird begleitet von vielen bunten Lichtern, die bereits in der Vorweihnachtszeit an allen Gebäuden angebracht werden. Auch kleine wie große Figuren schmücken Häuser und Straßen. In vielen Regionen gibt es einen regelrechten Wettstreit, wessen Haus, die meisten "party lights" hat. Einige Tage vor Weihnachten veranstalten die Amerikaner "tree-Partys" bei denen im Familien- und Freundeskreis Tannenbäume gekauft und geschmückt werden. Am 25. Dezember ist es dann soweit und Santa Claus hat nachts Geschenke durch den Kamin gebracht, die alle am frühen Morgen öffnen. Als Weihnachtsessen gibt es gefüllten Truthahn.

Weihnachtsbaum vor dem Rockefellercenter, New York.
Bild: ©AdobeStock/Andrew Kazmierski

Weihnachtsbaum vor dem Rockefellercenter, USA.

14. Dezember: Frankreich

Bei unseren französischen Nachbarn beginnt das Weihnachtsfest in den Abendstunden des 24. Dezembers. Die "Réveillon", der Festschmaus am Heiligenabend kann schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Franzosen dinieren zu Hause oder aber im Restaurant. Auf den Weihnachtstisch kommen Austern, Lachs, glasierte Maronen, Pasteten, Truthahn und Champagner. Zum Dessert gibt es traditionell "Bûche de Noël", einen Biskuitkuchen, der optisch an einen Baumstamm erinnern soll. Dieser Nachtisch symbolisiert die alte Tradition einen Holzscheit zum Weihnachtsfest zu verbrennen und seine Asche auf den Feldern zu verstreuen. Die Asche sollte fruchtbaren Boden, Schutz vor Unwettern und Hexenzaubern bringen. Lange Jahre war es in vielen europäischen Ländern üblich als Gast zum Weihnachtsfest einen "Christklotz" mitzubringen, um das Haus des Gastgebers zu heizen. In Frankreich besucht man entweder am frühen Abend die Messe oder geht zur Christmette. "Père Noël" bringt die Geschenke am Weihnachtsmorgen des 1. Weihnachtsfeiertags.

Arc de triumph, Paris
Bild: ©Adobe Stock/kovalenkovpetr

"Arc de triumph" in Paris zur Weihnachtszeit

13. Dezember: Mexico

In der Vorweihnachtszeit spielen mexikanische Kinder "Posada", was Herberge bedeutet und an Maria und Josef auf der Suche nach einer Unterkunft erinnern soll. Dabei laufen sie von Haus zu Haus, singen und musizieren. Viele Hausbesitzer halten eine "Pinata" bereit. Das ist ein Ton- oder Papiergefäß, das die Kinder mit verbundenen Augen zerschlagen müssen. Gelingt es ihnen fallen Süßigkeiten aus dem Tongefäß heraus. Am 24. Dezember, der "Noche buena" trifft sich die gesamte Großfamilie im Hause der Ältesten. Beim gemeinsamen Essen gibt es Apfelsalat, gefüllten Truthahn oder Kabeljau mit Tomatensoße, Zwiebeln und Chili. Nach Mitternacht erhalten die Kinder ein Geschenk. Eine richtige Bescherung findet aber am 6. Januar statt, in Anlehnung an die "Heiligen Drei Könige", die Jesus beschenkten.

Mexikanische Pinata
Bild: ©Adobe Stock/Eleazar Rodriguez

Mexikanisches Pinata

12. Dezember: Litauen

In Litauen mischen sich viele katholische mit heidnischen Bräuchen. Gefeiert wird an Heiligabend. Die Familie kommt zusammen, sobald die Sterne am Himmel zu sehen sind. Dies soll an den Stern von Bethlehem erinnern. Vor dem Essen wird "Strohhalmziehen" gespielt. Wer einen dicken Strohhalm erwischt, dem steht ein gutes Jahr bevor. Zum Festmahl werden zwölf fleischfreie Gerichte serviert, die an die zwölf Apostel erinnern sollen. Traditionell ist einer der Gänge "Kūčiukai", ein Gebäck mit Mohnsamen. Geschenke gibt es erst nach der Mitternachtsmesse.

Kathedralenplatz Vilnius, Litauen
Bild: ©Adobe Stock/jaap

Ein Weihnachtsbaum auf dem Kathedralenplatz in Vilnius, Litauen.

11. Dezember: Äthiopien

Auch in Äthiopien feiern die orthodoxen Christen Weihnachten im Kreis der Familie und Freunde. Allerdings erst am 7. Januar. Das liegt daran, dass die Äthiopier dem julianischen Kalender folgen. Am Vorabend beginnen die Feierlichkeiten mit dem Kirchgang, der schon mal die ganze Nacht dauern kann. Mit dem Weihnachtsessen am 7. Januar endet die etwa 40-tägige Fastenzeit. Das Menü besteht aus "Injera", das sind selbstgebackene Brotfladen, die mit Rind-, Lamm- und Geflügelgerichten kombiniert werden. Auch Eintöpfe wie "Doro Wot" werden gerne verzehrt. Schenken ist in Äthiopien eine Unsitte. Selten erhalten die Kinder Geschenke in Form von neuer Kleidung.

Äthiopisch-orthodoxe Kirche
Bild: ©Adobe Stock/wollwerth imaginery

10. Dezember: Kanada

Das Heimatland unzähliger Weihnachtsbäume, die Jahr für Jahr den gesamten Kontinent mit Tannenbäumen versorgen. Die weihnachtlichen Traditionen sind durch Länder, wie die USA, Frankreich und sogar durch Deutschland und Schottland bedingt und regional verschieden. Gefeiert wird in Kanada am 25. Dezember, wenn die Familie morgens unter dem Tannenbaum zusammenkommt, wo Santa Claus nachts durch den Kamin Geschenke gebracht hat. Ein traditionelles Weihnachtsessen besteht aus Truthahnbraten mit Kartoffelbrei, Preiselbeersoße und Kirschkuchen. Am 26. Dezember ist auch in Kanada "Boxing-Day", bei dem Essen und Geschenke an Bedürftige verteilt werden. Allerdings tauschen viele Kanadier auch ihre Geschenke um.

Niagarafälle im Winter
Bild: ©Adobe Stock/ oneinchpunch

Niagarafälle im Winter, Kanada

9. Dezember: Venezuela

Am Abend des 24. Dezembers gibt es ein großes Essen im Familienkreis. Dazu werden "Hallaca", gefüllte Teigtaschen in Bananenblättern, gereicht. Im Anschluss an das Essen werden Geschenke verteilt und die Familien machen sich auf den Weg zum Gottesdienst. Viele Venezolaner fahren mit Rollschuhen in die Kirche. Dafür werden sogar Straßen abgesperrt, um diese Tradition fortzuführen.

Straßen in Venezuela im Advent
Bild: ©Adobe Stock/Eleazar

Weihnachtlich geschmückte Straßen in Venezuela

8. Dezember: Ägypten

In Ägypten wird ähnlich wie in anderen afrikanischen Ländern am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Das koptische Weihnachtsfest errechnet sich nach dem julianischen Kalender und ist das Ende der Fastenzeit, die 43 Tage andauert und den Fastenden tierische Speisen verbietet. 40 Tage wird Mose gedacht, der am Berg Sinai auf die 10 Gebote wartete, die übrigen drei Tage sind dem Wunder des Bergs "El Mokattam" gewidmet. Der durch die göttliche Hand bewegt wurde. Traditionell wird "Zalabya" und "Bouri" serviert. Dabei handelt es sich um Gebäck sowie ein Fischgericht.

Koptisch, orthodoxe Kirche in Ägypten
Bild: ©Adobe Stock/Sergey Yaroshevskiy

Koptische Kirche in Sharm El Sheikh, Ägypten bei Nacht.

7. Dezember: Australien

Auch in Australien heißt es am 25. Dezember. "Merry Christmas", wenn Santa Claus die Familien mit Geschenken beschert. Der Tradition nach kommt er durch den Schornstein und verteilt, wie in anderen englischsprachigen Ländern, Geschenke in Strümpfen und unter dem Baum. Zu essen gibt es Putenbraten oder Fisch und Meeresfrüchte und als Nachtisch Plumpudding. Da Weihnachten in Australien mitten in den Sommer fällt, veranstalten die Einwohner häufig BBQs oder Picknicks am Strand. Viele Familien reisen auch am 2. Weihnachtsfeiertag in die Ferien.

Australien Skyline
Bild: ©Adobe Stock/Javen

Oper und Skyline von Sydney, Australien.

6. Dezember: Niederlande

In den Niederlanden wird Nikolaus als wichtigster Tag gefeiert. Bereits in der Woche vor Nikolaus reist "Sinterklaas" durch die Städte und Dörfer und verteilt, kleinere Geschenke. Dafür stellen die Kinder jeden Abend ihre Stiefel vor die Türe. Am Nikolausabend, dem 5. Dezember gibt es dann eine Bescherung mit größeren Geschenken. Häufig werden den Präsenten Gedichte beigelegt, die der Beschenkte zur Erheiterung aller laut vorlesen muss. Damit "Sinterklaas" auch die richtigen Geschenke bringt, stecken die Kinder am letzten Samstag im November ihre Wunschzettel in die Stiefel. Erst nach dem 6. Dezember werden Weihnachtsbäume in holländischen Haushalten aufgestellt. An Heiligabendbesuchen die Niederländer den Gottesdienst. Am 25. Dezember genießen sie ein reichliches Weihnachtsessen mit Fondue oder Rind- und Wildgerichten.

Winter in den Niederlanden
Bild: ©Adobe Stock/ Jaap

Schneebedeckte Straßen in Holland.

5. Dezember: Grönland

Eingeläutet wird die Weihnachtszeit in Grönland mit dem Fest der Heiligen Lucia am 13. Dezember. Am Abend des 24. Dezembers ziehen die Kinder nach dem Kirchgang von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Belohnt werden sie dafür mit Süßigkeiten und Gebäck. Zu Hause tanzen die Grönländer um den Weihnachtsbaum herum und eröffnen so ihr Weihnachtsfest. Beschert werden die Kinder schon am Morgen des Heiligabends vom Weihnachtsmann. Auch der Weihnachtsbaum hat Tradition in Grönland, allerdings muss dieser schon viele Wochen vorher bestellt werden, da er aus Europa importiert werden muss. Zum Weihnachtsessen kommen Robben- oder Walfleisch auf den Tisch. Dazu gibt es Heilbutt und geräucherten Lachs.

Weihnachten in Grönland
Bild: ©Adobe Stock/vadim.nefedov

Nordlichter über Hütten in Grönland

4. Dezember: Peru

Die Peruaner beginnen etwa vier Wochen vor dem Weihnachtsfest ihre Krippen "El Nacimiento" aufzubauen. Sowohl zu Hause als auch auf öffentlichen Plätzen, überall finden sich Darstellungen der Weihnachtsgeschichte. Je pompöser, desto besser. Die Krippe selbst bleibt leer, bis zum 24. Dezember um Mitternacht. Dann beginnt das peruanische Weihnachtsfest mit einem großen Mahl zu dem gerne Truthahn serviert wird. Im Anschluss an den Gottesdienstbesuch, wird ein großes Feuerwerk veranstaltet. Die Geschenke werden vom Weihnachtsmann gebracht.

Basilica of Ariquipa Peru
Bild: ©Adobe Stock/ A

Die Basilica of Ariquipa in Peru zur Weihnachtszeit.

3. Dezember: Italien

Das Weihnachtsfest in Italien wird regional sehr unterschiedlich gefeiert. So werden die Italiener teilweise vom Christkind an Heilig Abend beschert oder aber "Befana" , die gute Hexe, bringt am 6. Januar Geschenke zu den Kindern. In jüngster Zeit ist auch "Babbo Natale", eine Version des Weihnachtsmanns, häufiger zu finden.
Am 25. Dezember wird landesweit gemeinsam mit der Familie ein opulentes Mahl aufgetischt. Auch hierbei gibt es große Unterschiede. Allerdings wird meist kein Fleisch serviert. Panettone mit Mascarpone hingegen kommt bei fast allen Italienern als Dessert auf den Tisch. Gerne folgen die Italiener auch der traditionellen Weihnachtsbotschaft des Papstes.

Kolosseum in Rom bei Nacht
Bild: ©Adobe Stock/Matteo Gabrieli

Weihnachtsbaum vor dem Kolosseum in Rom.

2. Dezember: England

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember bringt "Father Christmas" englischen Kindern Geschenke. Diese werden in Strümpfe gesteckt, die die Familien am Kamin oder Treppengeländer aufgehangen haben. Der 24. Dezember wird in England für die Vorbereitungen der Feierlichkeiten genutzt. In vielen Familien werden die Wunschzettel der Kinder im Kamin verbrannt. Der Sage nach kann Father Christmas den Rauch lesen und bringt so die richtigen Geschenke. Das große Festessen beginnt mittags. Traditionell gibt es gefüllten Truthahn und zum Nachtisch Plumpudding. In der Füllung des Truthahns wird eine Münze versteckt. Wer später auf die Münze beißt hat einen Wunsch frei. Die Weihnachtsansprache der Queen ist für viele Engländer ein Highlight.

Den zweiten Weihnachtsfeiertag nennt man "Boxing-Day". Hierbei werden übers Jahr Spenden und Aufmerksamkeiten für Bedürftige, Freunde und Helfer gesammelt und am 26. Dezember verteilt. So kann es sein, dass man ein Obdachlosenheim beschert oder Menschen, die einem über das Jahr durch den Alltag helfen, wie Briefträgern oder Reinigungskräften.

Londoner Tower-Bridge im Schnee
Bild: ©Adobe Stock/Melinda Nagy

Die Tower-Bridge in London bei Schneefall.

1. Dezember: Schweden

Die Schweden feiern am 24. Dezember ihr "Julfest". Die Vorbereitungen hierzu beginnen am Vorabend. Dabei wird eine Schüssel mit Milchbrei vor die Türe gestellt, um sich bei den Wichteln für ihre Unterstützung zu bedanken und diese gleichzeitig milde zu stimmen, in der Hoffnung, dass die Wichtel ihnen im kommenden Jahr keine Streiche spielen. Traditionell serviert man an Heiligabend "Julskinka", eine Art Schinkenbraten. Der Weihnachtsmann bringt gemeinsam mit dem Julbock, einem Ziegenbock, die Geschenke. In Schweden werden nicht nur Kinder beschert. Auch die Erwachsenen tauschen untereinander Präsente aus und bedenken dabei auch ihre Nachbarn. So ist es Brauch an Heiligabend Türen und Fenster unverschlossen zu lassen, sodass man den Nachbarn eine kleine Freude ins Haus bringen kann. Erst am ersten Weihnachtsfeiertag besuchen die Schweden den Gottesdienst.

Bild: ©Adobe Stock/vichie81

Von Melina Schütz