Doppeldiebstahl! Berliner Bischofskreuze bei Dieben beliebt
Der Amtswechsel am vergangenen Samstag wird dem Berliner Altbischof Markus Dröge und seinem Nachfolger Christian Stäblein in einem Punkt in unguter Erinnerung bleiben. Die Zeremonie musste ohne das vorgesehene Bischofskreuz erfolgen, wie die Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Heike Krohn-Bräuer, am Donnerstag bestätigte.
Am Vorabend waren die beiden versilberten Bischofskreuze aus der Kaiserzeit, von denen Dröge jeweils eines trug, aus seinem Dienstwagen gestohlen worden. Bei der Einführung Stäbleins im Festgottesdienst in der Sankt Marienkirche musste Dröge seinem Nachfolger ein ähnliches Kreuz aus Kirchenbesitz übergeben, um den Amtswechsel auch symbolisch zu vollziehen.
Auch Erzbischof Koch wurde Opfer
Eine ähnliche Erfahrung musste auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch bereits machen. Vor Jahren wurde ihm ebenfalls das Bischofskreuz gestohlen. Das Brustkreuz, das ihm der Kölner Kardinal Joachim Meisner seinerzeit zur Bischofsweihe geschenkt hatte, war aus dem Gepäck entwendet worden, das er bei einem Flug aufgegeben hatte.
Unterdessen lud der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich Stäblein zu einem "guten ökumenischen Miteinander" ein. In einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag) verwies der Bischofsvikar für Ökumene des Erzbistums Berlin auf den Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg. Stäblein ist stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, in dem sich 32 Kirchen engagieren. Die in dem Rat vereinten Kirchen versuchten, den christlichen Glauben zu leben und zu bezeugen, betonte Heinrich: "Nicht aus der Not heraus, sondern aus Überzeugung wollen sie sich als Christen gemeinsam für unsere Gesellschaft engagieren. Sie wollen sich einmischen - nicht in die Parteipolitik, aber sehr wohl in die Entwicklung unserer Stadt und unserer Region." (tmg/KNA)