Besondere Ehre für Benediktinerin und Hildegard-von-Bingen-Fachfrau

Schwester Philippa Rath erhält Verdienstorden der Bundesrepublik

Veröffentlicht am 02.12.2019 um 15:44 Uhr – Lesedauer: 

Wiesbaden/Rüdesheim ‐ Sie trug mit dazu bei, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin ernannt hat: Jetzt wird die Benediktinerin Philippa Rath von der Bundesrepublik Deutschland besonders geehrt.

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Schwester Philippa Rath, Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, wird mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Sie erhält den Orden am Donnerstag um 14.00 Uhr in der Hessischen Staatskanzlei aus den Händen der hessischen Europaministerin Lucia Puttrich (CDU), wie das Ministerium am Montag mitteilte.

Schwester Philippa wurde 1955 als Mechthild Rath in Düsseldorf geboren. 1990 trat sie in die Benediktinerinnenabtei Sankt Hildegard in Rüdesheim ein, wo sie den Angaben zufolge seit 23 Jahren für die Pressearbeit und Außendarstellung der Abtei zuständig ist. Schwester Philippa habe sich außerdem intensiv mit den Schriften der heiligen Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) befasst. Sie habe mit dazu beigetragen, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 Hildegard von Bingen - ohne förmlichen Heiligsprechungsprozess - zur Heiligen für die gesamte Weltkirche erklärt und zur Kirchenlehrerin ernannt hatte. In diesem Jahr hatte die Benediktinerinnenabtei zudem eine neue Akademie zur Erforschung des Lebenswerkes der heiligen Hildegard von Bingen vorgestellt.

Zuletzt hatte sich Schwester Philippa auch für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft ausgesprochen und diese als göttlichen Willen bezeichnet. "Gott hat die Menschen als Mann und Frau erschaffen, sie sollen gemeinsam die Welt gestalten", sagte die Benediktinerin in einem Interview im November. Sie sei zwar "nicht darauf fixiert, morgen das Frauenpriestertum einzuführen"; es sei aber nötig, die Strukturen in der Kirche zu überdenken. Frauen sollten "mehr Partizipation, mehr Mitentscheidungsrechte in der Kirche haben. Es sollte meines Erachtens Ämter für Frauen geben, auch Weiheämter." Schwester Philippa ergänzte, Ordensfrauen in den Klöstern seien durch ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit bereits gleichberechtigt. (tmg/KNA)