Auszeit verlängert sich jedoch

Nach Lungeninfarkt: Kardinal Schönborn auf dem Weg der Besserung

Veröffentlicht am 11.12.2019 um 14:01 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Kardinal Schönborn in der Klinik, keine Termine bis Weihnachten: Diese Nachricht hat die Gläubigen der Erzdiözese Wien in Sorge versetzt. Jetzt gibt es jedoch eine gute Nachricht zum Gesundheitszustand ihres Bischofs.

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Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn ist nach einem Lungeninfarkt auf dem Weg der Besserung. Der Infarkt als Folge einer Lungenembolie sei rechtzeitig erkannt und gut behandelt worden, teilte die Erzdiözese Wien (Mittwoch) der Presseagentur "Kathpress" mit. Allerdings werde der 74-Jährige auf ärztliche Empfehlung eine mehrwöchige Kur anschließen und bis in den Januar keine Termine wahrnehmen. Schönborn war Anfang vergangener Woche ins Krankenhaus gebracht worden. Am 22. Januar wird 75 Jahre alt.

Krebserkrankung und Genesung

Im Mai hatte sich der Wiener Erzbischof bereits einer Prostata-Operation unterzogen. Im Oktober übergab Schönborn Papst Franziskus im Vatikan sein Rücktrittsgesuch. Laut dem Kirchenrecht müssen Diözesanbischöfe dem Papst mit Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Amtsverzicht anbieten. Über die Annahme entscheidet aber der Papst. Oft belässt er die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit im Amt.

Schönborn hatte Ende März bekanntgegeben, dass er an Krebs erkrankt sei und sich einer Operation unterziehen werde. Der Kardinal sagte damals wörtlich: "Es ist nicht von vornherein besonders tragisch, denn ein Prostatakrebs ist in den meisten Fällen gut heilbar. Ich werde aber sozusagen im Mai aus der Öffentlichkeit verschwinden. Die Öffentlichkeit wird das gut überleben und ich hoffentlich auch." Die Operation hatte er nach Angaben der Erzdiözese gut überstanden. Erst kürzlich nahm Schönborn zu seiner Erkrankung Stellung: "Es sieht so aus, als sei der Krebs besiegt." Die Rekonvaleszenz schreite gut voran, "auch wenn sie länger dauert, als ich gedacht hätte". Er "stelle jetzt einfach fest, dass ich in meinem realen Alter angekommen bin. Das ist auch eine schöne Erfahrung - ich gehöre zu denen, die mit 75 nicht mehr jung sein wollen", sagte Schönborn.

Christoph Schönborn wurde am 22. Januar 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im böhmischen Skalka (Skalken bei Leitmeritz) geboren. Nach der Vertreibung der Familie wuchs er in Vorarlberg auf. 1995 wurde Schönborn zum Erzbischof von Wien ernannt, 1998 wurde er zum Kardinal kreiert. Bei den Papstwahlen von 2005 und 2013 wurde er als möglicher Kandidat genannt. (tmg/KNA)