Franziskus sei den Oberhirten "Vorbild und Ansporn"

Deutsche Bischöfe schreiben Papst zum Goldenen Priesterjubiläum

Veröffentlicht am 12.12.2019 um 14:52 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Am Freitag vor 50 Jahren wurde der heutige Papst Franziskus zum Priester geweiht: Da lassen es sich die deutschen Bischöfe nicht nehmen, dem Pontifex in persönlichen Schreiben zu gratulieren – und ihn zu würdigen.

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Die deutschen Bischöfe haben Papst Franziskus zu seinem 50. Priesterjubiläum gratuliert und sein Wirken gewürdigt. In einem Brief an den Papst schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, laut einer Mitteilung von Donnerstag: "Ihre Hirtensorge gilt allen Menschen, denen Sie das Evangelium verkünden wollen. Ihr unerschrockener Einsatz für den Herrn und Ihr demütiger Dienst als Bischof von Rom sind uns Vorbild und Ansporn." An diesem Freitag jährt sich die Weihe von Jorge Mario Bergoglio zum Priester am 13. Dezember 1969 in Argentinien zum 50. Mal.

Der Papst schreibe über den Dienst des Priesters: "Es wird von uns nicht verlangt, dass wir makellos sind, sondern vielmehr, dass wir immer im Wachsen begriffen sind, dass wir in dem tiefen Wunsch leben, auf dem Weg des Evangeliums voranzuschreiten und den Mut nicht zu verlieren." Dies habe Papst Franziskus "unermüdlich" in seinem priesterlichen Dienst erfüllt, betonte Marx. "Wir danken Ihnen für Ihr priesterliches und bischöfliches Zeugnis, das getragen ist vom Wunsch nach Barmherzigkeit und der Verkündigung des Evangeliums bis an die Grenzen der Erde", so Kardinal Marx. Die DBK danke dem Heiligen Vater für dessen "Hirtensorge um die Universalkirche und ihre Teilkirchen".

Genn: "Gute Leitlinie" für eigene pastorale Tätigkeit

Münsters Bischof Felix Genn betonte in einem Gratulationsschreiben an den Papst: "Ich bin sehr dankbar für Ihren außerordentlich wichtigen Dienst der Einheit, für die kluge Pastoral, mit der Sie aus dem Geist des Ordensgründers Ignatius immer wieder mahnen 'zum Hören, Unterscheiden und zum Wählen dessen, was der Herr uns durch seinen Geist zeigt'." Das sei für ihn persönlich eine "gute Leitlinie" seiner eigenen pastoralen Tätigkeit, schrieb Genn.

Bild: ©KNA/Melanie Pies

Heiner Koch ist Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz und Berliner Erzbischof.

Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die DBK eine neue Arbeitshilfe zum Thema "Familie - Lernort des Glaubens". In einem Vorwort unterstreicht Familienbischof Heiner Koch die Rolle der Familie für die religiöse Prägung. Vielen Menschen sei "fremd geworden, dass die Familie auch der vorzüglichste Platz für die Weitergabe von Glauben und der religiösen Prägung von jungen Menschen ist", schreibt der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz und Berliner Erzbischof. "Es ist in den Familien, wo Kinder durch gemeinsames Beten, Erzählen und Vorlesen an die Geschichten unseres Glaubens aus der Bibel und einer reichhaltigen Auslegungs- und Erzähltradition herangeführt werden", betont Koch. Dort wüchsen Kinder als Christen heran.

Viele Anregungen zur Advents- und Weihnachtszeit

Die Arbeitshilfe bietet nach Angaben der Bischofskonferenz viele Anregungen zur Advents- und Weihnachtszeit, zum Familiensonntag am 29. Dezember, zum Dreikönigstag und weiteren Festen im Kirchenjahr. Enthalten sind Gebete, Erzählungen und Spiele, "um Kindern den christlichen Jahreskreis näherzubringen und in der Gemeinde gemeinsam einen Gottesdienst oder eine Kindersegnung zu feiern", heißt es. Am 29. Dezember, Fest der Heiligen Familie, begeht die katholische Kirche in Deutschland den Familiensonntag. Die Deutsche Bischofskonferenz erinnerte am Donnerstag an Papst Franziskus, der in seinem Schreiben zu Ehe und Familie "Amoris laetitia" auf die Familie als "zentralen und unverzichtbaren Ort" der Weitergabe des Glaubens hinweise: "Die Erziehung der Kinder muss von einem Weg der Glaubensweitergabe geprägt sein." (tmg/KNA)