Tausende Jugendliche fahren zu Taize-Treffen nach Breslau
Zum 42. Jahrestreffen der christlichen Gemeinschaft von Taize fahren über Silvester rund 14.000 Jugendliche aus ganz Europa nach Breslau. Die Begegnung mit Gebeten, Gesprächen und Gottesdiensten steht im Zeichen von Frieden, Offenheit und Solidarität. Aus Deutschland sind für die Zeit von diesem Freitag bis Neujahr rund 1.000 junge Menschen angemeldet, wie die Gemeinschaft mitteilte.
"Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es uns gelungen, für alle Teilnehmer Gastfamilien zu finden", sagte Taize-Bruder Ulrich auf Nachfrage. Alles sei "auf gutem Weg", die Stimmung vorab gut. Etwa 1.000 Freiwillige beteiligen sich an der Organisation, wie es hieß. Tausende Gastfamilien öffneten in dieser Zeit ihre Wohnungen für die Jugendlichen. Zuletzt fanden die Treffen in Madrid, Prag, Valencia, Riga und Basel statt. Das diesjährige Treffen wird das dritte seiner Art in Breslau sein. Bereits 1989 und 1995 hatte die Veranstaltung, die von der ökumenischen Gemeinschaft von Taize organisiert wird, in der 640.000-Einwohner-Stadt Station gemacht.
Unterdessen hat Papst Franziskus hat die Teilnehmer des Jugendtreffens zum Engagement für Klimaschutz ermuntert. Der christliche Glaube rufe sie dazu auf, "auf die neuen Herausforderungen unserer Gesellschaften zu reagieren, insbesondere auf die Gefahren, die unser gemeinsames Haus bedrohen", heißt es in einer am Freitag verbreiteten Botschaft des Kirchenoberhaupts.
Sich auf den Weg machen "ohne im Voraus das Ziel zu kennen"
Polen sei ein Land, das seine Wurzeln im Glauben habe, heißt es in dem Brief, den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen von Franziskus an die Teilnehmer richtete. Diese Wurzeln hätten dem polnischen Volk ermöglicht, "in schweren Zeiten standzuhalten, als es keine Hoffnung gab". Der Glaube solle nicht an frühere Epochen binden, sondern ein Bezugspunkt sein, um "zu wachsen und auf die neuen Herausforderungen zu antworten".
"Wartet nicht bis morgen, um mit eurer Energie, eurem Wagemut und eurer Kreativität an der Verwandlung der Welt mitzuwirken", mahnte Parolin mit einem Zitat aus dem Schreiben des Papstes zur Jugendsynode 2018. Die jungen Menschen sollten sich gemeinsam auf den Weg machen, auch "ohne im Voraus das Ziel zu kennen".
Der Bruderschaft im kleinen Ort Taize im Burgund gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern aus der katholischen und verschiedenen evangelischen Kirchen an. Seit ihrer Gründung in den 1940er Jahren hat sie sich zu einem spirituellen Zentrum für Jugendliche und Familien in ganz Europa entwickelt. Die Gemeinschaft steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, für europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. Seit 1978 finden neben den dauerhaft im Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Großveranstaltungen in europäischen Städten statt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois (65). Der schwäbische Katholik ist Nachfolger des Schweizer Gründers Frere Roger Schutz (1915-2005). (mal/KNA)