Taize-Treffen 2020 findet in Turin statt
Von Polen nach Italien: Das nächste Europäische Taize-Treffen über Silvester 2020 findet in Turin statt. Das kündigte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois, am Montag in Breslau an. Dort findet derzeit das aktuelle Taize-Treffen mit rund 14.000 Jugendlichen aus ganz Europa statt.
Europa und sein Fundament hätten mit großen Problemen zu kämpfen, sagte Frere Alois. In vielen Ländern gebe es zunehmend Konflikte und Egoismus. "Wir dürfen das Zuhören nicht verlernen", sagte der Leiter der Taize-Gemeinschaft. Das Jugendtreffen zeige, dass es jedoch auch viel Grund für Optimismus gebe. Menschen kämen über politische Grenzen hinweg zusammen, ohne auf das zu achten, was sie trenne. Die Kirche sei in vielen Ländern vertreten und habe deshalb die Strukturen und die Pflicht, Menschen zu verbinden, betonte er. Zudem würdigte er das Engagement vieler Jugendlicher für die Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung.
Der Turiner Erzbischof, Cesare Nosiglia, der für die Ankündigung eigens nach Breslau gekommen war, zeigte sich erfreut über die Wahl der Stadt Turin. "Endlich - es ist ein tolles Gefühl, dass all die jungen Menschen schon in einem Jahr zu uns kommen und ihren Esprit mitbringen werden", sagte er. Die norditalienische Stadt sei immer schon ein Ort pulsierenden Lebens und Glaubens gewesen. Pilger seien dort jederzeit willkommen. Turin stehe für Aufgeschlossenheit und eine lange ökumenische Tradition.
Das erste Mal Turin
Das Treffen im nächsten Jahr wird das erste in Turin sein - das siebte in Italien. 1980, 1982, 1987 und 2012 fand die Begegnung in Rom statt. Mailand war 1998 und 2005 Gastgeber. Die Einladung seitens der Turiner bestand laut Frere Alois schon seit Jahren. "Es kommen viele Jugendliche aus der Region um Turin zu den Treffen." Nun sei die Entscheidung für die Stadt als Veranstaltungsort beinahe überfällig gewesen.
Die jährlichen Europäischen Treffen über Silvester sind Teil eines "Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde", der seit mehr als 40 Jahren von Taize angeregt wird. Die Jugendlichen kommen zu Gebet und Miteinander zusammen. Themen sind Völkerverständigung, Frieden, Glauben und soziales Engagement.
Der Gemeinschaft von Taize gehören etwa 100 Brüder aus rund 30 Ländern an, Katholiken und Christen aus verschiedenen evangelischen Kirchen. Sie wollen durch ihr monastisches Leben ein Zeichen der Versöhnung zwischen den gespaltenen Christen und zwischen getrennten Völkern sein. (KNA)