Muttergottesstatue mit Böller gesprengt
Um Silvester und den Neujahrstag herum sind mehrere Kirchen in Deutschland Opfer von Vandalismus geworden. Unbekannte Täter sprengten eine Muttergottesstatue im Garten der Pfarrei Sankt Stephan von Waldmünchen (Landkreis Cham). Der Vorfall ereignete sich laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) in der Neujahrsnacht. Von der etwa ein Meter hohen Grotte, in der die Figur stand, sei nur noch ein Schutthaufen geblieben, teilte das BR-Studio Niederbayern/Oberpfalz am Donnerstag in Regensburg mit.
Einem Sprecher der örtlichen Polizei zufolge wurde die Statue mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Böller gesprengt. Teile der Figur seien im Umkreis von mehreren Metern gefunden worden. Der finanzielle Schaden belaufe sich auf etwa 1.000 Euro, der ideelle sei jedoch wesentlich höher, hieß es. Ein Mesner der Pfarrei habe die Grotte für die Marienfigur vor über 40 Jahren aus Steinen selbst errichtet. Bisher gebe es noch keinen Verdacht, wer für die Zerstörung verantwortlich sei.
Weihnachtskrippe wird Opfer der Flammen
In einer katholischen Kirche in Ratingen legten Unbekannte Feuer und zerstörten so eine Weihnachtskrippe. In der Heilig-Geist-Kirchengemeinde sei nach ersten Schätzungen ein Schaden von mindestens 10.000 Euro entstanden, erklärte die Polizei Mettmann am Donnerstag. Das Feuer sei wahrscheinlich in der Silvesternacht an mehreren Stellen gelegt worden, hieß es. Die Kirche sei möglicherweise nicht komplett verschlossen gewesen. Die Brände seien aber von alleine wieder erloschen.
Der Boden, die Bänke, die Regale, die Wände und die Decke im gesamten Innenraum der Kirche wurden stark verrußt. Schaden an der Gebäudesubstanz sei jedoch nicht entstanden, erklärte die Polizei. Sie ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.
Fenster von Leipziger Thomaskirche zerstört
Die Zerstörung von 25 Glasfenstern an der Leipziger Thomaskirche und dem benachbarten Thomashaus könnten von einem verwirrten Täter stammen. Das sagte Pfarrerin Britta Taddiken der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag). Kürzlich sei ein Mann in ihrem Pfarrbüro erschienen, der sich für den "Sohn Gottes" halte, so der Pfarrerin. Er könnte für die in der Silvesternacht begangene Tat verantwortlich sein.
Dabei wurden aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammende Scheiben durch Steinwürfe beschädigt oder zerstört, darunter auch historische Buntglasscheiben. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. In der Thomaskirche ist der Komponist Johann Sebastian Bach (1685-1750) bestattet. (tmg/KNA/epd)