Auf frommen Spuren
Der Weg führt über 350 Kilometer von Bautzen über Dresden, Freiberg, Chemnitz, Stollberg im Erzgebirge, Zwickau und Oelsnitz nach Hof in Franken. Die Vereinsmitglieder haben in den vergangenen Jahren den alten Pilgerweg erforscht, den neuen Weg der historischen Streckenführung angepasst und rund 1.100 Markierungen mit dem Zeichen der Jakobsmuschel und etwa 100 extra gefertigte Wegweiser angebracht.
Außerdem sind zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger geschaffen worden. Neben zehn klassischen Pilgerherbergen, unter anderem in Dresden und Hof, stehen jetzt weitere 37 Pilgerunterkünfte bei Privatleuten und in Kirchgemeinden zur Verfügung. Die Gesamtkosten von rund 3.000 Euro wurden nur über Spenden finanziert.
Große Pilgertradition
Freiberg als Ort für das Eröffnungsfest wählte der Verein aus zwei Gründen. Vorsitzender Ulrich Wolf: "Zum einen ist in Freiberg die Grablege unseres prominentesten Pilgers, Heinrichs des Frommen, zu finden; zum anderen haben uns das Stadtmarketing und der Fremdenverkehrsverein stets unterstützt."
Freibergs Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm verweist auf die lange Tradition des Pilgerns in seiner Stadt. Mit Heinrich dem Frommen, Herzog von Sachsen, der im Jahre 1503 gen Santiago des Compostela gezogen sei, habe Freiberg nicht nur ein historisches Pilgervorbild zu bieten. In den Stadtannalen seien zudem Pilgerunterkünfte bereits für das 13. Jahrhundert belegt. "Ich freue mich, dass der Sächsische Jakobsweg nun hier bei uns eröffnet wird und damit eine Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart geschlagen wird."
Zwei Tage feiern
Höhepunkt des zweitägigen Festes wird der ökumenische Festgottesdienst am Sonntag in der Freiberger Jakobikirche. Bereits am Samstag hatte es einen Festakt gegeben. Dabei hatten neben Staatsminister Johannes Beermann und Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm auch der evangelische Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer und der ehemalige Dekan Heinrich Bohaboj aus dem Bistum Dresden-Meißen sowie Joachim Rühl von der Fränkischen St. Jakobusgesellschaft gesprochen.
Von Markus Kremser