Internationale Stellungnahme von Frauenverbänden

Katholische Frauen fordern Zugang zu allen kirchlichen Ämtern

Veröffentlicht am 03.02.2020 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Rastatt ‐ Fast eine Million Frauen vertreten die katholischen Frauenverbände aus Deutschland, der Schweiz und Südtirol. Gemeinsam fordern sie nun Schritte zu einer Erneuerung der Kirche – und sie wollen sich auch selbst dabei einbringen.

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Katholische Frauenverbände aus Deutschland, der Schweiz und Italien fordern gemeinsam gleichberechtigten Zugang zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche. In einer am Wochenende verabschiedeten Stellungnahme sprechen sich die Katholische Frauengemeinschafts Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauenbewegung (kfb) Südtirols und der Schweizerischer Katholische Frauenbund (SKF) für Reformen aus.

In dem Papier "bleiben und erneuern!" betonen die Verbände die Gottesebenbildlichkeit des Menschen und leiten daraus Forderungen ab: "Deshalb kommen Frauen und Männern die gleiche Würde und die gleichen Rechte zu." Auf Grundlage des Geschlechts dürfe es keine kirchliche oder gesellschaftliche Benachteiligung geben.

Bereitschaft, Kirche mitzugestalten

Neben der Öffnung kirchlicher Ämter für Frauen setzen sich die Verbände für eine Überwindung von Klerikalismus, die Beseitigung ungerechter Geschlechterverhältnisse sowie eine inklusive Sprache in der Verkündigung ein. "Gottesdienstliche Feiern sollen partizipatorisch und nicht-hierarchisch sein, damit Frauen sie aktiv gestalten und so ihren Glauben ausdrücken können", erläutert die Vizepräsidentin des KDFB, Sabine Slawik. Es sei unerlässlich, dass Frauen zur Gestaltung von Gottesdiensten Kirchenräume und die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt bekämen.

Angesichts eines "massiven Glaubwürdigkeitsverlusts durch klerikalen Machtmissbrauch" betont die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Monika von Palubicki die Bereitschaft der in den Verbänden zusammengeschlossenen Frauen, Verantwortung für die Erneuerung der Kirche zu übernehmen: "Dafür wollen wir uns mit unseren Berufungen einbringen. Und das geht nur, indem wir bleiben." 

Das Positionspapier wurde am Sonntag in Rastatt von den Präsidien der vier Verbände verabschiedet. KDFB, kfd, SKF und und kfb vertreten zusammen fast eine Million katholische Frauen, davon gut 650.000 in Deutschland. (fxn)