Wegen Orkantief "Sabine": Kranausleger fällt auf Frankfurter Dom
Das Orkantief "Sabine" hat für Schäden am Frankfurter Dom gesorgt. Gegen ein Uhr in der Nacht knickte der Sturm den Ausleger eines Baukrans um und drückte ihn zum Teil durch das Dach des Doms. Das frisch renovierte Dach des Seitenschiffes habe an der östlichen und westlichen Fläche erheblichen Schaden genommen, teilte die Stadt Frankfurt am Montag mit. Auch die Firstkonstruktion sei betroffen. Die Feuerwehr hat nach eigenen Angaben einen Bereich rund um den Bartholomäus-Dom abgesperrt. Eine Fachfirma werde sich um die Bergung des Baukrans kümmern.
"Natürlich erschreckt einen dieser Anblick. Nur gut, dass kein Mensch verletzt wurde", sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Der Dom habe eine immense Bedeutung, nicht nur für religiöse Menschen, sondern für alle Frankfurter. "Der Dom ist ein wichtiges Baudenkmal unserer europäischen Kulturgeschichte und das Frankfurter Wahrzeichen", sagte Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker (CDU). Die Höhe des Schadens könne erst ermittelt werden, wenn der Sturm nachlasse, teilte die Stadt mit. Sie ist für den Unterhalt des St. Bartholomäusdoms verantwortlich.
Im Lauf des Montags wird der Kran demnach mit Hilfe von zwei Autokränen gesichert. Außerdem werde eine Dachdeckerfirma versuchen, das beschädigte Dach abzudichten, um Folgeschäden durch eindringendes Wasser zu vermeiden. Wie schnell diese Arbeiten ausgeführt werden können, hänge vom weiteren Verlauf des Wetters ab. Der beschädigte Kran könne aus Sicherheitsgründen erst dann geborgen werden, wenn keine Sturmgefahr mehr bestehe. Laut den aktuellen Wetterprognosen werde das frühestens am Mittwoch der Fall sein.
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Der Dom St. Bartholomäus – auch Kaiserdom zu Frankfurt am Main – ist ein herausragender Ort west- und mitteleuropäischer Geschichte. Bereits 794 tagte an diesem Ort die "Synode von Frankfurt", die Bischöfe und Priester aus dem Frankenreich in "Franconofurd" zusammenführte. Der "Kaiserdom" beherbergt auch die kürzlich sanierte "Wahlkapelle", in der seit 1438 die Könige, seit 1562 auch die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt wurden – bis zu dessen Auflösung 1806.
In der kleinen Domkapelle befindet sich zudem eine der bedeutendsten Reliquien in Europa – die Schädeldecke des Apostels Bartholomäus. Die Reliquie gelangte nach dem Jahr 1200 nach Frankfurt und gab dem Dom seinen Beinamen.
Laut Angaben der Stadt Frankfurt war der Abbau des Krans ursprünglich für Donnerstag, 13. Februar, geplant gewesen, da Dach- und Fassadensanierung von Lang- und Querhaus des Doms weitestgehend abgeschlossen waren. In dem Gotteshaus wurde am 30. Januar der Synodale Weg der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken eröffnet. (cbr/KNA/epd)
10.02.2020, 16:15 Uhr: Ergänzt um Absatz zwei und drei, Tweet der Stadt Frankfurt und Details im ersten und letzten Absatz.