Vorläufig keine neuen Jahrgänge an Evangelischer Journalistenschule

Katholiken sind offen für Kooperationen bei Journalistenausbildung

Veröffentlicht am 15.02.2020 um 11:04 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/München ‐ Die Entscheidung, die Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin vorerst einzustellen, hat viele schockiert. Auch katholische Journalisten haben darauf reagiert – und können sich ökumenische Kooperationen vorstellen.

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Die katholische Journalistenschule ifp hat sich offen für Gesprächen über eine Kooperation mit der Evangelischen Journalistenschule (EJS) gezeigt. "Wir werden den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen suchen", sagte der Journalistische Direktor des ifp, Bernhard Remmers, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur in München. Damit bezog er sich auf einen entsprechenden Vorschlag der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) als Reaktion auf die vorläufige Aussetzung der Ausbildung an der EJS.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die evangelische Journalistenschule bis auf weiteres keinen 14. Ausbildungsjahrgang ausschreiben wird. Es sei fraglich, ob es "jemals einen neuen Jahrgang geben wird", sagte der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, der "tageszeitung". Und weiter: "Wir müssen uns fragen, ob die Art, wie wir seit über 20 Jahren ausbilden, noch zeitgemäß ist."

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Den aktuellen Jahrgang will die Schule noch ausbilden, wie der rbb meldete. Hintergrund sind laut "tageszeitung" vor allem Sparmaßnahmen beim GEP, zu dem die Journalistenschule gehört. Die GKP reagierte mit Bedauern auf die Ankündigung. "Wir sehen mit Sorge, dass eine qualifizierte Vorbereitung auf den Journalistenberuf zur Disposition steht", erklärte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. Er appellierte an das GEP, das "Bekenntnis zur Ausbildung von Nachwuchsjournalisten an der EJS durch geeignete Formen der Weiterführung zu dokumentieren". Die Absolventen der Schule stellten "mit ihrer Arbeit unter Beweis, dass sich die Investition in Qualität auszahlt".

"Wer an den gesellschaftlichen Auftrag der Kirche glaubt, muss vom Glauben abfallen angesichts der Pläne zur Schließung der Evangelischen Journalistenschule in Berlin", sagte auch der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes Berlin, Christian Walther, in einer Stellungnahme. Gerade in der aktuellen Debatte über Journalismus, Medien und den Einfluss sogenannter "Fake News" werde eine qualitativ hochwertige und ethisch grundierte Ausbildung dringend gebraucht.

Die Evangelische Journalistenschule gibt es seit 25 Jahren. Sie wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) finanziert und hat bisher rund 200 Volontäre ausgebildet. (cbr/KNA)