Nachfolger des zurückgetretenen Bischofs Rentzing

Tobias Bilz ist neuer Sächsischer Landesbischof

Veröffentlicht am 29.02.2020 um 16:57 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Tobias Bilz ist der neue Landesbischof in Sachsen. Er wird Nachfolger des im Oktober zurückgetretenen Bischofs Carsten Rentzing. Die Wahl sicherte sich Bilz jedoch nicht beim ersten Versuch.

  • Teilen:

Tobias Bilz (55) ist neuer Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen (EVLKS). Das Kirchenparlament wählte den Oberlandeskirchenrat am Samstag in Dresden im dritten Wahlgang mit 48 der abgegebenen 79 Stimmen. Auf die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer (46) entfielen 16 Stimmen. Der Superintendent im Kirchenbezirk Meißen-Großenhain, Andreas Beuchel (56), erhielt 15 Stimmen der Synodalen. Die feierliche Amtseinführung von Bilz als Bischof ist am 25. April in der Dresdner Kreuzkirche. Der sächsischen Landeskirche gehören derzeit rund 677.000 Menschen an, 19 Prozent der Bevölkerung im Freistaat.

Der neue Landesbischof dankte dem Kirchenparlament für das "große Vertrauen": "Das ist auch ein Zeichen, dass wir zusammenstehen werden in dem, was auf uns zukommt. Ich nehme aber auch wahr, dass noch einiges zusammenwachsen muss." Bilz rief dazu auf, "gemeinsam zu gucken, wie es nach vorne geht und keine Missverständnisse entstehen". In den vergangenen Monaten sei in der Landeskirche "etwas gewachsen, das Ausgangspunkt für etwas Neues sein kann", so Bilz.

Bereits 2015 angetreten

Er tritt die Nachfolge von Bischof Carsten Rentzing an, der in einem bundesweit einmaligen Vorgang im Oktober 2019 zurückgetreten war. Zuvor war bekannt geworden, dass er in seiner Studienzeit Kontakte zu rechtskonservativen Milieus und demokratiefeindliche Texte veröffentlicht hatte. Bereits bei der sächsischen Bischofswahl 2015 war Bilz als Kandidat angetreten und im sechsten Wahlgang knapp Rentzing unterlegen. Der evangelische Landesbischof wird für zwölf Jahre gewählt. Er bekleidet das höchste geistliche Amt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Die Synode ist das gesetzgebende Organ der sächsischen Landeskirche und tagt in der Regel zweimal im Jahr in Dresden.

Bilz leitet seit Anfang 2019 im Landeskirchenamt das Dezernat für die Kirchlichen Werke und Einrichtungen, die Seelsorge, den Gemeindeaufbau sowie die Medien. Zuvor war er elf Jahre Landesjugendpfarrer. Er stammt aus Dornreichenbach bei Wurzen, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. (KNA/epd)