Nach "Wirren und Aufregungen"

Katholische Bischöfe begrüßen Ministerpräsidentenwahl in Thüringen

Veröffentlicht am 04.03.2020 um 17:12 Uhr – Lesedauer: 

Erfurt ‐ Es gibt wieder einen Ministerpräsidenten in Thüringen. Drei Bischöfe geben dem neuen alten Amtsinhaber eine wichtige Aufgabe mit auf den Weg. Er müsse nun für die richtigen Schwerpunkte im politischen Geschehen des Bundeslandes sorgen.

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Katholische Bischöfe haben begrüßt, dass nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen wieder eine Regierung gebildet wird. "Nach den Wirren und Aufregungen der letzten Wochen können der Freistaat Thüringen und seine Bürgerinnen und Bürger aufatmen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung nach der Wahl am Mittwoch. "Endlich können wieder im politischen Ringen Sachfragen im Mittelpunkt stehen. Normalität und Stabilität sollen fortan den politischen Alltag bestimmen."

Unterzeichnet ist die Erklärung vom Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sowie seinen Amtsbrüdern Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Michael Gerber (Fulda), deren Bistümer zu kleinen Teilen ebenfalls auf Thüringer Gebiet liegen. Zugleich betonten die Bischöfe, dass viel Vertrauen in Parteien und die Demokratie verloren gegangen sei: "Dieses muss wieder hergestellt werden. Das ist jetzt eine der dringendsten Aufgaben in Thüringen."

Einen Monat nach dem Debakel um die Wahl des FDP-Abgeordneten Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD hatte das Thüringer Parlament am Mittwoch Ramelow zum neuen Regierungschef bestimmt. Er erhielt im dritten Wahlgang 42 der 85 abgegebenen gültigen Stimmen, bei 23 Nein-Stimmen und 20 Enthaltungen. Ramelow war bereits 2015 bis 2019 Thüringer Ministerpräsident und ist der bundesweit einzige Linkenpolitiker, der solch ein Amt bekleidet. (KNA)