Debatte um Lockerung bei Gottesdiensten – Neues Gespräch mit Regierung
19:05 Uhr: Kirche mahnt Spaniens Politiker zur Einheit im Corona-Kampf
Die katholische Kirche in Spanien hat die Parteien im Land zu politischer Einheit im Kampf gegen das Coronavirus aufgefordert. Für das Allgemeinwohl und eine effektivere Bekämpfung der Pandemie sollten die Parteien endlich ihre "ideologischen Interessen" hinten anstellen, mahnte der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz (CEE), Luis Argüello, am Montag bei einer Video-Pressekonferenz in Madrid.
Argüello rief die Parteiführer, die spanische Zentralregierung, aber auch alle Parlamentsabgeordneten und regionalen Ministerpräsidenten zur Rückkehr zum "politischen Dialog" auf. Hintergrund war die tiefe, teils ideologisch motivierte Zerstrittenheit der spanischen Parteien über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die bereits zu einer "gewissen Fehlkoordination" im Krisenmanagement geführt habe, so der Bischofssprecher. In diesem Zusammenhang kritisierte Argüello speziell die Lage in den spanischen Altenheimen, die von der Politik gerade zu Beginn der Pandemie weder ausreichend mit Schutzmaterial versorgt wurden, noch eine angemessene personelle Unterstützung erhielten.
Die Aufforderung zur politischen Einheit und zur Rückkehr zum Dialog kommt in einem wichtigen Moment für Spanien. Spanien ist mit über 200.000 Infizierten und 21.000 Todesopfer das nach den USA am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sanchez plant in den kommenden Tagen einen großen Staatspakt zur Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen, an dem alle Oppositionsparteien, Regionalregierungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände beteiligt werden sollen.
Doch die parteipolitischen Streitigkeit bedrohen einen solchen Pakt. Vor allem die Rechtspopulisten und die katalanischen Separatisten lehnen den Pakt aus eher ideologischen Gründe ab. Spaniens konservativer Oppositionsführer Pablo Casado kündigte am Montag nach einer Video-Konferenz mit Regierungschef Sanchez allerdings an, sich im Parlament für einen parteiübergreifenden Staatspakt stark machen zu wollen. (KNA)
18:50 Uhr: Vatikan meldet weiteren Corona-Fall
Der Vatikan hat einen weiteren Corona-Fall unter seinen Beschäftigten vermeldet. Die betroffene Person sei zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Montagabend mit. Bei Kontrollen im Umfeld der Person sei keine weitere Ansteckung festgestellt worden, hieß es. Mittlerweile hat der Vatikan insgesamt neun Corona-Infektionen in den eigenen Reihen bestätigt. Zuletzt war Anfang April ein entsprechender Fall bekanntgegeben worden. (KNA)
18:40 Uhr: Benediktinerabtei verschiebt Abtwahl
Die Benediktinerabtei Gerleve im Münsterland hat ihre für Mai geplante Abtwahl wegen der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Wahl müssten auch Brüder ins Kloster kommen, die dauerhaft außerhalb der Abtei leben, sagte Sprecher Pater Marcel Albert am Montag dem Portal kirche-und-leben.de. Zudem müssten zwei Wahlleiter, eine Benediktinerin und ein Benediktiner aus anderen Klöstern, anreisen. "Daran ist zurzeit nicht zu denken", betonte Albert und verwies auf den derzeitigen Verzicht auf Außenkontakt.
Übergangsweise leite die Abtei Gerleve in Billerbeck Prior Robert Mittweg, der Stellvertreter des bisherigen Abtes Laurentius Schlieker (68). Er hatte die Abtei seit 2009 geleitet und im Dezember vorigen Jahres angekündigt, sein Amt am 19. April aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen.
Zur Benediktinerabtei Gerleve gehören derzeit 37 Mönche. Deren Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nach einer bäuerlichen Stiftung gründeten Benediktiner der Erzabtei Beuron am 19. September 1899 eine klösterliche Gemeinschaft in Gerleve. 1904 erfolgte die Erhebung zur selbstständigen Abtei. Im Zuge des nationalsozialistischen "Klostersturms" mussten die Mönche Gerleve 1941 verlassen. 1946 kehrten sie zurück. Schlieker war der fünfte Abt von Gerleve. (KNA)
18:10 Uhr: Bistum Erfurt sagt alle Wallfahrten ab
Wegen der Corona-Pandemie finden im Bistum Erfurt bis zum 31. August keine Wallfahrten statt. Dies betreffe alle Wallfahrten, die traditionell vom Bistum selbst, seinen Kirchengemeinden und vom Franziskanerkloster auf dem Hülfensberg veranstaltet werden, teilte das Bistum am Montag in Erfurt mit. Der Entschluss betreffe auch die großen Eichsfelder Wallfahrten sowie die Kinderwallfahrt zum Erfurter Domberg. (epd)
17:40 Uhr: Menschen mit Behinderung nähen 1.000 Schutzmasken für das Bistum Augsburg
Das katholische Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) hat dem Bistum Augsburg 1.000 Corona-Schutzmasken übergeben. Die Mund-Nase-Abdeckungen wurden in DRW-Werkstätten für behinderte Menschen hergestellt, wie das Werk am Montag im schwäbischen Ursberg mitteilte. Das Bistum will die Masken laut Domkapitular Harald Heinrich in der "Seelsorge von Mensch zu Mensch" einsetzen. Gerade jetzt in der Krise seien viele diözesane Mitarbeiter seelsorgerisch besonders gefragt, so Heinrich.
Für die Masken erhält das DRW der Mitteilung zufolge einen "großzügigen Zuschuss" der Diözese für den Kauf von medizinischem Schutzmaterial für seine Pflegekräfte. Genaue Angaben zu der Finanzspritze gab es nicht.
Michael Winter, stellvertretender DRW-Vorstandsvorsitzender, erklärte, der Zuschuss sei sehr wertvoll. Denn die Preise für Mundschutz und Schutzkittel seien in den letzten Wochen in astronomische Höhen gestiegen. "Einfacher medizinischer Mundschutz, den es früher zu Cent-Preisen gab, kostet heute bis zu 5 Euro das Stück. Wir haben errechnet, dass wir je nach Szenario an Einmalschutzmasken alleine zwischen rund 160.000 und 1,8 Millionen Stück benötigen." Zudem seien FFP2-Masken zurzeit nicht unter 12 Euro pro Stück zu haben, teils würden sie gar für 25 Euro angeboten. Davon benötige das DRW 40.000 bis 60.000 Stück.
Das DRW betreut nach eigenen Angaben in Bayern rund 5.000 Menschen, davon mehr als 2.000 stationär, und ist somit eine der größten Behinderteneinrichtungen in Süddeutschland. Am Stammsitz Ursberg kümmert sich das DRW seit mehr als 100 Jahren um Pflegebedürftige und Menschen mit Einschränkungen. (KNA)
16:45 Uhr: Gespräche über Gottesdienst-Wiederaufnahme in Italien
In Italien dauern die Beratungen zwischen Regierung und katholischer Kirche über eine Wiederaufnahme der Gottesdienste ab dem 4. Mai an. "Es werden täglich Gespräche geführt", sagte der Sprecher der Italienischen Bischofskonferenz, Ivan Maffeis, am Montag der Nachrichtenagentur AGI. Er stellte klar, dass nur eine "graduelle" Rückkehr zur Normalität infrage komme.
"Die Gefahr ist immer noch da und wir können nicht daran denken, zu den Gewohnheiten und Wegen zurückzukehren, die wir im Februar hatten", so Maffeis. Wer jetzt bereits glaube, dass die Corona-Krise überwunden sei, begehe einen schweren Fehler. "Denn dies würde bedeuten, die vielen Toten und die Arbeit derer, die an vorderster Front standen, vor allem Ärzte und Krankenschwestern, mit Füßen zu treten." Maffeis schlug eine "Übergangsphase" vor, in der das kirchliche Leben im Land allmählich - und mit allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen - wieder beginnen könne.
Im Zuge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind in Italien wie in anderen Ländern öffentliche Gottesdienste ausgesetzt. Die italienische Regierung plant eine schrittweise Lockerung der landesweiten Ausgangssperre ab dem 4. Mai. (KNA)
16:40 Uhr: Merkel äußert Verständnis für Wunsch nach Gottesdiensten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eindringlich zur Umsicht bei der Lockerung von Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewarnt. Die Situation sei noch trügerisch, betonte Merkel am Montag in Berlin. Es gehe darum, Rückschritte zu verhindern, deshalb müsse man weiter konsequent diszipliniert sein. Die Kanzlerin äußerte sich nach dem sogenannten Corona-Kabinett.
Dabei äußerte sie auch Verständnis für die berechtigten Wünsche der Kirchen sowie der Juden und Muslime wieder geordnete Gottesdienste begehen zu können. Sie hoffe, dass dies auch in einem "guten Gleichklang" zu verwirklichen sei. Allerdings müsse bei allen Lockerungen unbedingt verhindert werden, dass es erneut zu einem exponentiellen Wachstum der Corona-Infektionen komme. (KNA)
16:05 Uhr: Sternsinger und TV-Reporter Willi Weitzel starten Youtube-Serie
Unter dem Motto "Willi daheim für die Sternsinger" haben der Fernseh-Moderator Willi Weitzel und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" am Montag eine Youtube-Serie für Kinder gestartet. In insgesamt zehn Folgen erzählt der Journalist persönliche Anekdoten, stellt Quizfragen und liefert Spiel- und Basteltipps in der Corona-Zeit, wie die Hilfsorganisation zum Auftakt in Aachen mitteilte. Der TV-Reporter erklärte, er wolle Ablenkung schaffen: "Es geht darum, den Alltag zu erleichtern und zu versüßen."
Der aus Sendungen wie "Willi wills wissen" bekannte Journalist reist normalerweise für die Sternsinger durch die ganze Welt, wie es hieß. Nun heiße es stattdessen in der Corona-Krise "Willi daheim für die Sternsinger". Zentrale Botschaft der Serie sei, besonders in Krisenzeiten nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere zu denken. Solidarität und Zusammenhalt seien erst recht in der Corona-Zeit wichtig, betonte Weitzel. Sozialen Zusammenhalt erführen die Kinder normalerweise in der Schule und in ihrer Freizeit. Das Projekt zeige ihnen: "Du bist nicht allein, du bist Teil einer starken Gemeinschaft", erklärte der Journalist.
Die einzelnen Folgen können Kinder und Jugendlichen den Angaben zufolge aktiv mitgestalten, indem sie Fragen und Beiträge an Weitzel schicken, auf die er in einer späteren Folge eingehen kann. Von Montag bis Freitag erscheint täglich eine neue, drei- bis fünfminütige Folge. (epd)
15:10 Uhr: Kirche in Italien plant Gebetsaktion – "Zeichen der Erlösung"
Angesichts der Corona-Pandemie plant die katholische Kirche in Italien eine weitere Gebetsaktion für den 1. Mai. Wie die Italienische Bischofskonferenz am Montag mitteilte, soll um 21 Uhr "ein Moment des Gebets" in der Basilika Santa Maria del Fonte in Caravaggio stattfinden.
Mit diesem "Zeichen der Erlösung und Hoffnung" wolle man Italien dem Schutz der Muttergottes anvertrauen. Der Glaube an Maria sei in der gegenwärtigen Notlage von herausragender Bedeutung, so die Bischöfe.
Die Gemeinde Caravaggio liegt in der norditalienischen Provinz Bergamo, die von der Pandemie besonders stark betroffen ist. Bislang wurden in Italien fast 180.000 Corona-Infektionen registriert. Mehr als 20.000 Menschen starben an der Seuche. (KNA)
15 Uhr: Debatte um Lockerung bei Gottesdiensten – Neues Gespräch mit Regierung
Die Bundesregierung will voraussichtlich in dieser Woche erneut mit Vertretern von Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften über mögliche Lockerungen für Gottesdienste sprechen. Grundlage sollen dabei von den Religionsgemeinschaften gemachte Vorschläge für die Einhaltung von Hygieneregeln sein, wie ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin erklärte. Ziel sei eine möglichst bundesweit einheitliche Regelung für alle Religionsgemeinschaften. Ein entsprechendes Konzept solle im Laufe der Woche erarbeitet und wahrscheinlich Ende der Woche weiter beraten werden.
Am Freitag hatte es im Bundesinnenministerium bereits ein Treffen mit Vertretern beider großer Kirchen, der orthodoxen Bischofskonferenz, von Muslimen und des Zentralrats der Juden zu diesem Thema gegeben. Dabei wurde eine Lockerung "zeitnah" nach dem 30. April in Aussicht gestellt. An diesem Tag wollen Bund und Länder das nächste Mal über weitere Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie beraten.
Die beiden großen Kirchen hatten die in Aussicht gestellte schrittweise Öffnung begrüßt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erklärte, die Religionsgemeinschaften würden nun kurzfristig Vorschläge unterbreiten. Ziel solle es sein, religiöse Veranstaltungen nach Maßgabe der Anforderungen des Infektionsschutzes schrittweise möglichst bald nach dem 30. April wieder zuzulassen. Einzelheiten müssten dann auf Länderebene erläutert werden. Sachsen erlaubt als erstes Bundesland seit Montag bereits wieder Gottesdienste, allerdings nur im kleinen Rahmen mit bis zu 15 Teilnehmern. (KNA)
14 Uhr: Mundschutzpflicht an katholischen Schulen
An den bischöflichen Schulen des Bistums Münster im Oldenburger Land gilt ab kommender Woche Mundschutzpflicht für Lehrer und Schüler. Die corona-bedingte Vorsichtsmaßnahme gehe über die Vorgaben des niedersächsischen Kultusministeriums hinaus, erläuterte die Bischöfliche Schulstiftung St. Benedikt gegenüber dem Online-Portal "kirche-und-leben.de" in Münster. Dieses empfehle das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes für Schüler lediglich für den Pausenbereich und die Schülertransporte.
Darüber hinaus wichen die kirchlichen Regeln auch in der Frage des Ganztagsbetriebes von den Vorgaben ab, hieß es. Bis auf weiteres werde an den katholischen Schulen grundsätzlich nur halbtags unterrichtet. Die Schulmensen blieben geschlossen. An den neun Schulen der Stiftung werden rund 5.500 Schüler unterrichtet. Die bischöflichen Schulen arbeiten den Angaben zufolge an einer Umsetzung der Richtlinien für eine Wiedereröffnung. So müssten der Personaleinsatz, die Aufteilung der Lerngruppen sowie der Raum- und Stundenpläne angepasst werden. Auch würden Hygienepläne mit den neuen Anforderungen abgeglichen, hieß es.
Das niedersächsische Kultusministerium hatte den schrittweisen Neustart der Schulen im Bereich der Sekundarstufe I und II ab dem 27. April angekündigt. Der Grundschulbetrieb ist demnach ab dem 4. Mai beginnend mit den 4. Klassen vorgesehen. (KNA)
13 Uhr: Söder: Gottesdienste ab 3. Mai mit Auflagen möglich machen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält ab 3. Mai öffentliche Gottesdienste im Freistaat unter Auflagen für möglich. Dazu gehörten Begrenzungen in den Kirchen und Hygienekonzepte, sagte Söder in einer Regierungserklärung am Montag im Bayerischen Landtag. Die Kirchen arbeiteten selbst schon intensiv daran. "Wir sind da in einem sehr, sehr guten Gespräch." Letzteres gelte auch für andere Glaubensgemeinschaften. Für den Ramadan, den Fastenmonat der Muslime, brauche es gleichfalls eine verantwortungsvolle Lösung, betonte der Ministerpräsident. Sein Dankeschön gelte nicht nur den Kirchen, sondern auch den muslimischen Gemeinden, die sich großartig in diesen Prozess der Corona-Bekämpfung integriert hätten.
Söder räumte ein, dass es an Ostern für viele sehr schmerzlich gewesen sei, keinen Gottesdienst unmittelbar zu erleben. Zugleich zollte er Dank und Anerkennung den Kirchen für alles, was im Digitalen als Ersatz angeboten worden sei. Er gebe zu, an Ostern mehr Gottesdienste digital verfolgt zu haben, als er sonst wahrscheinlich selbst besucht hätte. "Und einige fand ich besonders bewegend." Trotzdem sei dies kein Dauerzustand. Auf Bundesebene wie in Bayern sei man sich einig, dass in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit den Glaubensgemeinschaften geführt werden sollen. In den sieben bayerischen Bistümern wurden bis 3. Mai vorläufig alle öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt.
In einer Telefonkonferenz hatten sich die Bischöfe am Freitag verständigt, Regeln zu Hygiene, Mindestabstand und Teilnehmerzahl gemeinsam zu erarbeiten und mit der Staatsregierung abzustimmen. "Wir hoffen, dass mit einem der schwierigen Situation angemessenen Schutzkonzept im Mai in unseren Kirchen schrittweise wieder Gottesdienste möglich sein werden", erklärte der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. (KNA)
12 Uhr: Papst betet für Politiker in Corona-Krise
Der Papst hat angesichts der Corona-Krise für alle Politiker weltweit gebetet. Sie trügen mit ihren Entscheidungen in der gegenwärtigen Notlage die Verantwortung, sagte Franziskus bei der Montagsfrühmesse in der Kapelle seiner vatikanischen Residenz Santa Marta. "Mögen sie zum Wohle ihres Landes handeln", so das Kirchenoberhaupt. Die Frühmessen in der Corona-Krise widmet Franziskus meist bestimmten Personengruppen, die sich um die Kranken kümmern oder selbst vom Virus betroffen sind. (KNA)
11 Uhr: Corona-Krise bestimmt Osterfeiern der Kopten in Ägypten
Auch in Ägypten hat es zum Osterfest der koptischen Christen wegen der Corona-Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste gegeben. Die Feierlichkeiten wurden stattdessen im Fernsehen und Radio sowie im Internet übertragen. Patriarch Tawadros II., Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, feierte den Ostergottesdienst im Wüstenkloster Anba Bischoi in Gegenwart weniger Geistlicher. Auch die rund 200 Mönche des Klosters konnten den Gottesdienst nur in der TV-Übertragung mitfeiern.
Der Vorsitzende des Medienkomitees des ägyptischen Kirchenrates, Rafic Greiche, sagte unterdessen dem Pressedienst Asianews, die Corona-Krise habe Christen und Muslime in Ägypten einander nähergebracht. So gingen vor allem die jungen Leute - Christen wie Muslime - für ältere Nachbarn einkaufen oder besorgten ihnen Medikamente. Greiche würdigte zugleich die Entschlossenheit der ägyptischen Regierung im Kampf gegen das Corona-Virus. Die ägyptische Gesundheitsministerin Hala Zayed sei nach China gereist, um die Methoden zur Bekämpfung der Pandemie zu studieren. Die Armee habe Feldlazarette für die von der Krankheit Betroffenen eingerichtet. Auch große Infrastruktur-Vorhaben wie der Bau der neuen Verwaltungshauptstadt Neu-Kairo östlich von Kairo seien zu 90 Prozent gestoppt, weil die Baustellen "Brutstätten der Ansteckung" seien.
In Ägypten gilt eine Ausgangssperre, Kirchen und Moscheen sind für Gottesdienste oder Freitagsgebete geschlossen. Auch muslimische Gemeinden versuchen, sich mit Live-Übertragungen zu behelfen. Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 98 Millionen Einwohnern Ägyptens. (KNA)
10 Uhr: Sportlicher Workout-Gottesdienst aus verschiedenen Stadien
Ein Workout-Gottesdienst aus verschiedenen deutschen Stadien ist am Sonntag auf Youtube gefeiert worden. Nach Angaben der Organisatoren handelte es sich um den "ersten Gottesdienst, zum dem die Jogginghose nicht nur erlaubt, sondern erwünscht" war. Daran beteiligt waren unter anderem evangelische Geistliche aus der Commerzbank-Arena Frankfurt, von der Sporthochschule Köln, aus dem Olympiastadion Berlin und der Arena auf Schalke. Zwischen Liedern, Gebeten und Predigt von den beteiligten Orten gab es sportliche Übungen zum Mitmachen, die von jungen Menschen per Video vorgeführt wurden.
Der sogenannte Workout-Gottesdienst stand unter der Überschrift "Gott golft, Jesus joggt und Paulus pumpt!". Angesprochen werden sollten "Geist, Seele und Körper", hieß es. Beteiligt waren die Stadionpfarrer des Berliner Olympiastadions, Bernhard Felmberg, der Commerzbank-Arena in Frankfurt, Eugen Eckert, sowie der Arena auf Schalke, Ernst-Martin Barth. Außerdem wirkten Olympiapfarrer Thomas Weber aus Gevelsberg und Professor Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln mit. Die Demonstration der sportlichen Übungen übernahmen die Sportjugend Grafschaft Bentheim und die evangelisch-lutherische Jugend Nordhorn.
Der Berliner Stadionpfarrer Felmberg erinnerte in seiner Predigt an Parallelen zwischen biblischer Geschichte und sportlicher Betätigung, aber auch an die gegenwärtigen Beschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie. Christen seien davon überzeugt, dass der Tod "nicht das letzte Wort" habe: "Das sagen wir uns zu in einer Zeit, wo in Europa, wo weltweit Tausende Menschen sterben." (epd)
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