Bischof Bode: Würde mich als Papst um die Frauenfrage kümmern
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode würde sich nach eigener Aussage um das Thema Frauenweihe kümmern, wenn er für einen Tag Papst wäre. "Ich würde gerne nochmal die Diskussion entfachen, ob die bisherigen Argumente nicht doch überprüft werden müssen und wie wir überhaupt weiterhin mit Frauen in der Kirche umgehen", sagte Bode in einem Frage-Antwort-Video, das das Bistum Osnabrück am Dienstag in den sozialen Netzwerken veröffentlichte. Im Vorfeld konnten die User via Instagram ihre Fragen an Bode stellen.
Viele Fragen drehten sich um den Arbeitsalltag des Osnabrücker Oberhirten. Er komme oft auf 60 Arbeitsstunden in der Woche, so Bode. Es nerve ihn ganz selten, in der Öffentlichkeit zu stehen. "Ich kann ganz gut damit umgehen." Wenn er nicht Bischof geworden wäre, hätte er vielleicht eine Laufbahn als Apotheker oder Lehrer für alte Sprachen eingeschlagen. "Aber ich habe mich schon sehr früh anders entschieden", betonte Bode.
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Auch der Wunsch nach einer Partnerin sei ihm nicht fremd, gab der Osnabrücker Bischof zu. "Das ist ein ganz natürlicher Wunsch." Er habe manche Frau kennengelernt, mit der er durchs Leben hätte gehen können. "Ich weiß aber, welchen Weg ich gewählt habe", fügte er hinzu.
Bode beantwortete auch Fragen zu seinen Vorlieben. Sein Lieblingsgericht sei Linsensuppe, er trinke lieber Bier statt Wein. In seiner Freizeit lese, reise und musiziere er gerne. "Ein wenig Klavierspielen kann ich, und ein bisschen Flöte", sagte er. Mit Sport habe er es nach eigenem Bekunden dagegen "nicht so". Das einzige, was er zurzeit mache, sei Nordic Walking – aber das gerne und regelmäßig. Mit Fußball könne er hingegen überhaupt nichts anfangen. "Was ich mir im Fernsehen angucke, ist Springreiten." Außerdem schaue er gerne Krimis wie den Tatort.
Im Gottesdienst schon eingeschlafen
Zudem bekannte Bode, dass er schon einmal in einem Gottesdienst eingeschlafen sei – allerdings nicht in seinem eigenen. Das passiere ihm meistens in der Christmette an Heiligabend, in die er nach einem langen Tag mit vielen Besuchen noch gehe. "Da werde ich manchmal schon sehr müde", sagte der Osnabrücker Bischof. Er habe aber einen Sitzplatz in der Kirche, an dem das niemand merke.
Franz-Josef Bode ist seit 1995 Bischof des Bistums Osnabrück. Zum Zeitpunkt seines Amtsantritts war der gebürtige Paderborner der jüngste Diözesanbischof Deutschlands. Seit September 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. (mal)