Corona-Krise: Bistum Eichstätt verhängt Einstellungsstopp
16:45 Uhr: Corona-Krise: Bistum Eichstätt verhängt Einstellungsstopp
Die Diözese Eichstätt rechnet angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie mit einem "signifikanten Rückgang der Kirchensteuereinnahmen". Deshalb verfügt das Bistum einen Einstellungsstopp und will sich bei Baumaßnahmen deutlich einschränken, wie Generalvikar Michael Huber am Montag ankündigte. Demnach werden Maßnahmen nur noch genehmigt, wenn sie substanzerhaltend oder aus Sicherheits- und Brandschutzgründen zwingend notwendig sind. Vom Sparen sollen die Pfarreien ausgenommen werden, heißt es.
Der Einstellungsstopp bedeutet laut Diözese konkret, dass auch frei werdende Stellen bis auf Weiteres nicht nachbesetzt werden. Ausgenommen seien bereits gegebene Zusagen, Lehrkräfte der diözesanen Schulen und kirchliche Religionslehrer an staatlichen Schulen. Auch an der bisherigen Einstellungspraxis der Gemeinde- und Pastoralassistenten sowie -referenten ändere sich nichts. Ebenso wolle man in verschiedenen Berufen weiter ausbilden und Absolventen übernehmen. Ausnahmen bei den Baubeschlüssen soll es im Einzelfall geben, so das Bistum weiter. "Darunter fallen beispielsweise Bauanträge ohne diözesanen Zuschuss." Positiv beschiedene Projektphasen könnten in genehmigter Höhe abgeschlossen werden.
Der Generalvikar sprach von "schwierigen finanziellen Prognosen". Denen wolle man mit den Maßnahmen begegnen. Hinsichtlich des Haushalts 2020 überprüfe das Bistum detailliert, welche Projekte und Maßnahmen unbedingt realisiert werden müssten. Die Planung für das laufende Jahr werde überarbeitet. "Wir hatten bereits zahlreiche Einsparungen im Haushalt berücksichtigt, müssen uns aber jetzt aufgrund der aktuellen Situation noch viel stärker fokussieren", erklärte Finanzdirektor Florian Bohn. "Damit müssen wir uns vorausschauend rüsten und gehen bei den Maßnahmen überlegt und mit Augenmaß vor." Die Diözese hatte schon vor der Corona-Krise für 2020 einen Fehlbetrag von 4,7 Millionen Euro einkalkuliert. (KNA)
16:10 Uhr: Berlusconi fordert Wiederzulassung von Gottesdiensten
Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat das fortdauernde Verbot gemeinschaftlicher Gottesdienste kritisiert. Wenn aus Sicht der Regierung die Corona-Lage jetzt die Wiederaufnahme vieler beruflicher Tätigkeiten erlaube, sei es "unvernünftig und geradezu unnötig diskriminierend", religiöse Zeremonien weiterhin zu untersagen, erklärte der Parteichef der Forza Italia am Montag.
Ein von Regierungschef Giuseppe Conte am Sonntagabend vorgestellter Zeitplan für die Lockerung der Corona-Beschränkungen sieht einen schrittweisen Neustart des öffentlichen Lebens vor, während gemeinschaftliche Gottesdienste bis auf weiteres untersagt bleiben. Kultfreiheit gehöre fundamental zu einem liberalen Staat, betonte Berlusconi. Es sei ein "schwerer Irrtum", sie unterzubewerten, aber auch das religiöse Empfinden vieler Menschen, die in der Teilnahme an der Messe und dem Empfang der Sakramente den bedeutungsvollsten Moment für ihr Leben fänden. Der Schutz dieses Rechtes müsse Glaubenden und Nichtglaubenden ein Anliegen sein.
Berlusconi unterstrich, er sei nicht gegen einen strengen Lockdown; eine dramatische medizinische Lage rechtfertige außergewöhnliche Maßnahmen, die allerdings in kürzester Frist zu beenden seien. Die Regierung müsse den Appell der italienischen Bischöfe und unzähliger Laienkatholiken aufgreifen und so schnell wie möglich gottesdienstliche Feiern unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder zulassen. (KNA)
15:05 Uhr: Stift Melk: Hochfahren bedeutet "immensen logistischen Aufwand"
Für das österreichische Tourismusziel Stift Melk an der Donau bedeutet das stufenweise "Hochfahren" der Gesellschaft nach dem Corona-Lockdown einen "immensen logistischen Aufwand". Prior Jakob Helmut Deibl sagte der Presseagentur Kathpress (Montag), seriös sei noch nicht zu beantworten, wann und wie wieder Betrieb im kulturtouristischen Bereich möglich sein wird. Gerade für den Museumsbetrieb seien hohe behördliche Auflagen zu erfüllen, so der Benediktiner.
Ungeachtet der noch unklaren Wiedereröffnung wird derzeit eine Sonderschau "Restaurieren und Leben" zum Start der Restaurierung von Kuppel und Stiftsbibliothek vorbereitet. Die Bilddokumentation über 40 Jahre Restaurierungs- und Baugeschehen sowie über kommende Vorhaben im Weltkulturerbe Stift Melk hätte bereits seit 17. April zugänglich sein sollen. Auch die Sonderausstellung "Kunststationen" musste verschoben werden. Während der pandemiebedingten Schließung bemühe sich das Barockstift, die Öffentlichkeit mit Postings, Pressemitteilungen und Webbeiträgen zu erreichen, sagte Deibl. Ab der Osternacht wurde an einigen Abenden die Mut machende Botschaft "Ostern - Auferstehung - trotz allem" auf die Fassade projiziert.
Wie bei allen anderen Ausflugszielen komme es im Stift Melk derzeit zu einem "touristischen Totalausfall", so der Ordensmann. Der wirtschaftliche Schaden sei enorm und in seiner Tragweite noch nicht abzuschätzen; die Entwicklung der kommenden Monate und Jahre stehe noch in den Sternen. Große Restaurierungsvorhaben an der Kirchenkuppel und der Stiftsbibliothek würden sich um Jahre verzögern. (KNA)
14:40 Uhr: Papst stellt sich hinter Straßenzeitungen in Corona-Krise
Papst Franziskus hat den Machern und Verkäufern von Obdachlosenzeitungen seine Solidarität in der Corona-Krise bekundet. Die Pandemie habe ihre Arbeit erschwert; seit Wochen könnten die Zeitungen nicht verkauft werden, schrieb das Kirchenoberhaupt (Montag) an das Internationale Netzwerk von Straßenzeitungen mit Sitz in Glasgow. Er sei sich aber sicher, dass die Blätter nach der Krise stärker würden als zuvor.
Das International Network of Street Papers verbindet nach Eigenangaben mehr als 100 Straßenzeitungen in 35 Ländern; rund 20.500 Personen in sozialen Schwierigkeiten erzielen durch den Verkauf ein Einkommen. Ein Fünftel der Blätter ist im deutschsprachigen Raum beheimatet.
Papst Franziskus betonte, verletzliche Personen, gesellschaftlich Unsichtbare und Menschen ohne Wohnsitz drohten den höchsten Preis in der Corona-Krise zu zahlen. "In diesen Tagen auf die Armen zu schauen, kann uns allen helfen, uns bewusst zu machen, was wirklich passiert", so der Papst. (KNA)
14:35 Uhr: Verein: Corona bringt auch 2021 Schwierigkeiten für Jakobsweg
Die Corona-Krise könnte auch noch im kommenden Jahr Folgen für die Jakobswege in Spanien haben. Es wäre sein Wunsch, das Heilige Jahr 2021 mit angemessener Pilgerbewegung zu begehen, erklärte der Präsident der Deutschen Sankt Jakobus-Gesellschaft, Klaus Herbers, auf Anfrage am Montag in Aachen. "Aber ich kann das nur als Wunsch formulieren."
2021 fällt der Jakobustag am 25. Juli auf einen Sonntag. Dann ist eigentlich ein sogenanntes Heiliges Jahr in Santiago de Compostela mit besonders vielen Pilgern und Touristen geplant. Die dortige Kathedrale, wo der Apostel Jakobus begraben liegen soll, ist traditionell das Ziel vieler Pilger auf den spanischen Jakobswegen. Die Corona-Pandemie hat Spanien besonders hart getroffen. Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, gibt es Ausgangsbeschränkungen; touristische Reisen sind untersagt, und viele Hotels und Pilgerherbergen haben geschlossen. Letztere könnten vermutlich nur unter Hygieneauflagen wieder öffnen, vermutet Christoph Kühn vom Präsidium der Jakobs-Gesellschaft. Oft seien die Schlafsäle jedoch für zehn oder mehr Gäste zugeschnitten. "Ich denke, die nächste Saison ist auch gelaufen", so Kühn.
Seit dem 16. März stellen die 28 Jakobus-Vereinigungen in Deutschland den Angaben zufolge keine Pilgerausweise mehr aus. Die Hauptsaison für die spanischen Wege liegt eigentlich zwischen April und September. Pilger aus Deutschland bildeten dort 2019 die drittgrößte Gruppe: 26.167 der insgesamt 347.378 Wallfahrer, die in Santiago de Compostela ihre Pilgerurkunde erhielten, kamen aus der Bundesrepublik. Die Gesamtzahl stand im dritten Jahr in Folge auf Rekordniveau, wie das Pilgerbüro der nordwestspanischen Apostelstadt im Januar berichtet hatte. (KNA)
12:20 Uhr: Zeitung: Katholische Schule wegen Corona-Fall wieder geschlossen
Das katholische Norbert-Gymnasium Knechtsteden im nordrhein-westfälischen Dormagen hat den vorige Woche wieder aufgenommenen Präsenzunterricht erneut eingestellt. Ein Abiturient mit einem Covid-19-Fall in seiner Familie hatte den Unterricht besucht, wie die "Rheinische Post" (Montag) unter Berufung auf ein Schreiben der Schule an Eltern, Lehrer und Schüler berichtete. Zwar sei der Test des Schülers negativ ausgefallen. Wegen des Infektionsrisikos werde die Abiturvorbereitung aber nur digital weitergeführt.
NRW hatte am Donnerstag voriger Woche die Schulen für die Abschlussprüflinge und Abiturienten nach der vorübergehenden Schließung wegen der Corona-Pandemie wieder geöffnet. Das Norbert-Gymnasium wurde 1947 vom Orden der Spiritaner gegründet. 1963 übernahm ein gemeinnütziger Verein die Trägerschaft der christlich ausgerichteten Schule. Rund 80 Lehrer unterrichten etwa 1.250 Schüler. (KNA)
12:10 Uhr: Bischof Kohlgraf trägt "Batman-Maske"
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (53) will beim Tragen einer Gesichtsmaske mit gutem Beispiel vorangehen. Auf Facebook postete das Bistum Mainz Fotos, die den Bischof mit unterschiedlichen Masken zeigen, darunter eine schwarze Maske mit einem roten Logo des Bistums. Eine Frau schrieb dazu einen Kommentar, die schwarze Maske habe "ein bisschen was von Batman". Ein anderer Nutzer scherzte: "Ich besorge mir die gleichen Masken und gebe mich als Bischof von Mainz aus." Ein anderer antwortete dem Bischof mit einem Smiley: "Sie sehen klasse aus!"
Das Bistum schrieb am Montag: "Unser Bischof Peter Kohlgraf macht's vor! Und wie sehen eure Masken aus?" Zu den ungewöhnlichen Portrait-Fotos setzte die Diözese noch - gut katholisch - eine Textpassage aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament hinzu, in der es heißt: "Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen." (Hebr. 10, 24) (KNA)
11:45 Uhr: Russischer Bischof an Corona gestorben
In Russland ist erstmals ein orthodoxer Bischof am Coronavirus gestorben. Benjamin Korolow (54), Bischof von Schelesnogorsk und Lgow, erlag am Sonntag in einer Klinik im westrussischen Kursk einer von dem Virus verursachten Lungenentzündung, wie das orthodoxe Moskauer Patriarchat mitteilte. Patriarch Kyrill I. hatte ihn 2012 zum Bischof geweiht und ihm das damals gegründete Bistum übertragen.
Bereits vor einer Woche war mit 48 Jahren der leitende Priester der Moskauer Dreifaltigkeitskathedrale in Jelochowo, Alexander Ageykin, am Coronavirus gestorben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax (Wochenende) ist auch ein wichtiger Kirchendiplomat an Covid-19 erkrankt: der Vizechef des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Nikolaj Balaschow. Er ist für den Dialog mit den anderen orthodoxen Kirchen zuständig. (KNA)
11 Uhr: Papst unterstreicht Wert von Kultur in Zeiten von Corona
Gerade in der Corona-Krise sind nach Worten von Papst Franziskus Kunst und Kulturschaffen wichtig. Künstler zeigten mit ihrer schöpferischen Fähigkeit anderen Menschen den Weg zur Schönheit, sagte das Kirchenoberhaupt am Montag im Vatikan. Alle brauchten in diesem Moment "die Gnade der Kreativität". Der Papst betet in seiner täglichen Messe jeweils für unterschiedliche Personengruppen und Anliegen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. (KNA)
10:30 Uhr: Italiens Regierung bringt Bischöfe gegen sich auf
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat eine vorsichtige Lockerung der Corona-Beschränkungen angekündigt. Ab dem 4. Mai sollen mit Mund-Nase-Maske Verwandtenbesuche möglich sein, ab dem 18. Mai Einzelhandelsgeschäfte öffnen dürfen, ab dem 1. Juni auch Bars, Restaurants und Friseursalons. Beerdigungsfeiern sind laut dem am Sonntagabend vorgestellten Regelpaket ab dem 4. Mai mit bis zu 15 nahen Angehörigen und unter Schutzauflagen erlaubt. Gemeinschaftliche Gottesdienste bleiben bis auf weiteres verboten.
Die Italienische Bischofskonferenz äußerte sich verärgert und sprach von einer nicht hinnehmbaren Einschränkung der Kultfreiheit. Die Regierung und das Expertenkomitee müssten zwischen ihrer Verantwortung für den Gesundheitsschutz und der Zuständigkeit der Kirche unterscheiden. Diese müsse das religiöse Leben "unter Beachtung der angeordneten Maßnahmen, aber in voller Autonomie" gestalten können. In einer Stellungnahme am Sonntagabend betonte die Bischofskonferenz, Innenministerin Luciana Lamorgese habe noch am 23. April eine "weitestgehende Ausübung der Kultfreiheit" in Aussicht gestellt. In bilateralen Gesprächen habe die katholische Kirche Einschränkungen seitens der Regierung hingenommen, aber deutlich gemacht, dass man bei einer allgemeinen Lockerung auch die seelsorglichen Aktivitäten wieder aufnehmen wolle.
Die jetzigen Verfügungen schlössen "willkürlich" die Messfeier mit Gläubigen aus, so die Bischöfe. "Allen sollte klar sein, dass der in diesem Notstand so wichtige Einsatz im Dienst für die Armen einem Glauben entspringt, der sich an seinen Quellen nähren können muss, besonders dem sakramentalen Leben", hieß es. (KNA)
10 Uhr: Corona-Kabinett befasst sich mit Rahmenplan zu Gottesdiensten
Das Corona-Kabinett der Bundesregierung will am (heutigen) Montag über einen Rahmenplan zu Vereinbarungen über Gottesdienste beraten. Bislang sind insgesamt 16 Konzepte von Religionsgemeinschaften eingegangen, die zeigen, wie Gottesdienste unter strengen Auflagen stattfinden könnten. Der Plan soll eine Grundlage für das Treffen von Bund und Ländern am Donnerstag sein. Es sind lediglich Empfehlungen, die Entscheidungen treffen die Länder, die teilweise Gottesdienste schon zugelassen haben.
Der Rahmenplan, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, beruht auf Konzepten, die die katholische und evangelische Kirche sowie einzelne Bistümern und Landeskirchen, die Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschland, der Zentralrat der Juden in Deutschland und muslimische Verbände dem Bundesinnenministerium in den vergangenen Tagen vorgelegt hatten. Das Robert Koch-Institut prüfte die Empfehlungen ebenfalls. Konkret heißt es dort, dass die Teilnehmerzahlen in den Gotteshäusern gering sein müssen. Der Abstand für Besucher und "religiöses Personal" soll stets 1,5 bis 2 Meter betragen. Es sollen möglichst große Kirchen, Synagogen und Moscheen genutzt werden. Plätze sollen markiert, Ordner und Helfer sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Alle Teilnehmer sollen eine Mund-Nase-Bedeckung tragen.
Liturgische Handlungen sollen ohne Körperkontakt stattfinden. Eine Kelchkommunion darf nur mit einem Einzelkelch durchgeführt werden, das Küssen religiöser Gegenstände ist untersagt. Traditionelle Beichtstühle sind ungeeignet. Besucher sollen für den Gottesdienst Utensilien wie das Gesangbuch, Koran, den Gebetsschal und Gebetsteppich selbst mitbringen. Chöre, Orchester und Blasorchester soll es nicht geben. Auf Gesang sollte verzichtet werden. Das Weihwasserbecken soll leer bleiben, Gegenstände sollen desinfiziert werden. Die medialen Gottesdienste sollen beibehalten werden. Die katholische und die evangelische Kirche haben die konkreten Empfehlungen bereits veröffentlicht, ebenso liegen die Vorschläge des Zentralrats der Juden vor. (KNA)
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