Kleruskongregation meldet sich bei Ackermann

Trierer Reform soll zeitnah mit Bischof in Rom besprochen werden

Veröffentlicht am 08.05.2020 um 11:51 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Nach Beschwerden hatte der Vatikan die Umsetzung der Trierer Pfarreienreform im November ausgesetzt und eine Prüfung angeordnet. Jetzt soll Bischof Stephan Ackermann in der Angelegenheit in Rom vorstellig werden.

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Zur geplanten Reform der Pfarreien im Bistum Trier wird es zeitnah Gespräche zwischen Bischof Stephan Ackermann und den vatikanischen Behörden geben. Sobald es die Corona-Pandemie zulasse, solle in Rom über die strittigen Punkte der Bistumsreform gesprochen werden, erklärte das Bistum Trier am Freitag. Das habe der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, mitgeteilt. Der Vatikan hatte die Umsetzung der Pfarreienreform im November nach Beschwerden einer Gruppe von Priestern und mehreren Katholiken ausgesetzt und eine Prüfung angeordnet. Derzeit begutachten die Kleruskongregation und der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte die Einwände.

Die geplante Pfarreienreform des Bistums Trier ist eine der Maßnahmen, die im Zuge der Trierer Diözesansynode (2013-2016) beschlossen wurden. Sie sieht vor, dass die 887 Pfarreien und 172 Pfarreiengemeinschaften durch 35 sogenannte "Pfarreien der Zukunft" ersetzt werden, die jeweils von einem Team aus Pfarrer und Laien geleitet werden sollen. Dieser Plan wurde von zahlreichen Protesten begleitet. Im November hatte Ackermann die Dekrete veröffentlicht, mit denen die ersten 15 Großpfarreien zum 1. Januar 2020 offiziell errichtet werden sollten, die weiteren 20 sollten ein Jahr später folgen. Wenig später wurde bekannt, dass die Kleruskongregation den Vollzug des "Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016" ausgesetzt hat. Vorausgegangen waren Beschwerden der Trierer Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" sowie der Priestergemeinschaft "Unio Apostolica". Ackermann nahm daraufhin die Dekrete zur Umsetzung der Pfarreienreform in seiner Diözese zurück. Der Bischof schrieb einen Brief an die Gläubigen seines Bistums und erklärte, an seinen Plänen festhalten zu wollen.

"Für den Frühsommer erwarten wir Klarheit, in welcher Form unsere Synodenumsetzung organisatorisch und strukturell weitergehen kann", hatte Generalvikar Ulrich von Plettenberg im Februar gesagt. Einen Start der neuen Pfarreien im Jahr 2020 schloss er definitiv aus. "Nach Abschluss des römischen Verfahrens werden wir zeitnah einen neuen Zeitplan vorlegen, wann die rechtlichen Rahmenbedingungen veröffentlicht werden und welche Schritte sich daraus ergeben", so der Generalvikar. (tmg/KNA)