Oberhirte leitete die Diözese von 1983 bis 2007

Speyerer Altbischof Anton Schlembach gestorben

Veröffentlicht am 15.06.2020 um 20:35 Uhr – Lesedauer: 

Speyer ‐ Von 1983 bis 2007 stand er dem Bistum vor: Am Sonntag hieß es, der frühere Speyerer Bischof Anton Schlembach befinde sich in einem "besonders kritischen Zustand". Am Montagabend starb er schließlich im Alter von 88 Jahren. Sein Nachfolger Karl-Heinz Wiesemann und die Deutsche Bischofskonferenz würdigten ihn.

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Der frühere Speyerer Diözesanbischof Anton Schlembach ist tot. Er starb am Montagabend im Alter von 88 Jahren, wie das Bistum Speyer mitteilte. "Er war mit Leib und Seele Bischof von Speyer. Wir danken ihm von ganzem Herzen für seinen außerordentlichen Einsatz, den er für das Bistum Speyer wie auch für die katholische Kirche insgesamt geleistet hat", erklärte sein Nachfolger, der amtierende Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Mit großer Treue habe Schlembach seinen Dienst versehen und sei mit seinem ganzen Leben zu einem überzeugten und überzeugenden Zeugen des lebendigen Gottes geworden. Schlembachs bischöflicher Wahlspruch "Deus salus – Gott ist das Heil" bleibe für die Gläubigen im Bistum Speyer Vermächtnis und Verpflichtung, so Wiesemann. Am Dienstag wird um 12 Uhr in der gesamten Diözese ein zehnminütiges Sterbegeläut stattfinden.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) drückte ihre Trauer über den Tod Schlembachs aus. In einem Beileidsschreiben an Wiesemann würdigte der DBK-Vorsitzende, Limburgs Bischof Georg Bätzing, den Verstorbenen als vorbildlichen Priester und großen Freund des Heiligen Landes. "Mit dem Tod von Bischof Schlembach geht ein fürsorglicher Hirte, geschätzter Seelsorger und treuer Zeuge des Evangeliums von uns", schreibt Bätzing. Fast ein Vierteljahrhundert habe er der Bischofskonferenz angehört. "Für diesen Einsatz sind wir dem Verstorbenen dankbar, vor allem für seine über die vielen Jahre wechselnde Arbeit als Mitglied der Ökumenekommission, den Kommissionen für Publizistik und Weltkirche und der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen, deren stellvertretender Vorsitzender er war." Als Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem habe Schlembach zudem seine Verantwortung genutzt, "um die Solidarität vieler Katholiken Deutschlands mit den Christen in Israel und Palästina zu bekunden", betonte Bätzing.

24 Jahre Bischof von Speyer

Schlembach wurde am 7. Februar 1932 als ältestes von vier Kindern einer Landwirtsfamilie im unterfränkischen Großwenkheim geboren. Nach dem Abitur 1950 am Humanistischen Gymnasium Miltenberg studierte er Katholische Theologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und empfing dort am 10. Oktober 1956 durch den Wiener Erzbischof Franz König die Priesterweihe. 1959 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert.

In seiner Heimatdiözese Würzburg wurde Schlembach im Anschluss an die Kaplansjahre mit einer Reihe verschiedener Aufgaben betraut: Jeweils drei Jahre war er Direktor des Studienseminars in Aschaffenburg und Regens des Priesterseminars in Würzburg. Fast zwölf Jahre erteilte er hauptamtlich Religionsunterricht am Frobenius-Gymnasium in Hammelburg, ehe er am 1. Juni 1981 zum Domkapitular und schon einen Monat später zum Generalvikar des Bistums Würzburg ernannt wurde.

Am 25. August 1983 wurde Schlembach von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Bischof von Speyer ernannt. Die Bischofsweihe empfing er im Speyerer Dom durch seinen unmittelbaren Vorgänger, den damals neuen Münchner Erzbischof Friedrich Wetter. Der Speyerer Weihbischof Ernst Gutting sowie der Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele waren die Mitkonsekratoren. Am 10. Februar 2007 nahm Papst Benedikt XVI. (2005-2013) Schlembachs Rücktrittsgesuch an und entband ihn aus Altersgründen von seinem Amt als Bischof von Speyer. (tmg)

15.6., 21:10 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme der DBK.