Es geht um die Menschen!
Pax Christi forderte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein klares Bekenntnis gegen einen Militärschlag. Die Kanzlerin müsse sich auch entsprechend bei den Nato-Partnern dafür einsetzen.
Caritas international: Humanitäre Hilfe gefährdet
Caritas international sieht bei einem Militärschlag die humanitäre Hilfe in Syrien gefährdet. Unterstützung der Zivilisten sei schon jetzt gefährlich; ein internationaler Konflikt mit Luft- und Raketenangriffen aber mache jede Risikoanalyse unmöglich, erklärte das katholische Katastrophenhilfswerk in Freiburg.
Jürgen Grässlin von der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" (DFG-VK) verlangte ein Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien. Er übte scharfe Kritik an der deutschen Rüstungsexportpolitik und forderte ein sofortiges Verbot von Waffentransfers in die Golfregion und an "alle Repressionsstaaten des Arabischen Frühlings".
Der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff hält einen Militärschlag dann für ethisch gerechtfertigt, wenn eindeutig nachgewiesen ist, dass die syrische Regierung Giftgas eingesetzt hat. "Die internationale Völkergemeinschaft hat auch eine Verpflichtung, Menschen, die das Opfer ihrer eigenen Regierung werden, zu schützen", sagte der Vizevorsitzende des Deutschen Ethikrates auf DeutschlandRadio Kultur. Es dürfe in Syrien nicht um einen Vergeltungsschlag in der Logik des "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gehen, sondern "darum, deutlich zu machen, dass mit dem Einsatz von Giftgas ein grober völkerrechtlicher Verstoß vorliegt".
IGFM: An der Zukunft des Landes mitwirken
Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, sagte, mehr Christen aus dem Nahen Osten wären ein Segen für Deutschland. Der Bischof rief die Bundesrepublik auf, noch mehr Christen aus Syrien und Ägypten aufzunehmen. Einen möglichen Militärschlag der USA und Großbritanniens wertete Damian als "kriminell". Damit werde man den Islamisten in die Hände spielen.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Vertreter der Assyrischen Kirche des Ostens, Emanuel Youkhana, betonten, eine Flucht von Christen aus Syrien würde die Situation verschlechtern. "Wenn wir an der Zukunft des Landes mitwirken wollen, müssen wir bleiben und aktiv werden", so der Geistliche. (KNA)