Antrittsbesuch des DBK-Vorsitzenden im Vatikan

Bätzing: Franziskus will, dass wir beim Synodalen Weg vorankommen

Veröffentlicht am 27.06.2020 um 15:06 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Seit einigen Monaten ist der Limburger Bischof Georg Bätzing Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz – jetzt war er zum Antrittsbesuch bei Papst Franziskus im Vatikan. Der verfolgt die Entwicklungen der Kirche in Deutschland sehr genau.

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Georg Bätzing (59), seit März Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hat am Samstag seinen Antrittsbesuch bei Papst Franziskus absolviert. Der Limburger Bischof berichtete im Anschluss von einem "intensiven, kollegialen Gespräch". Der Papst sei "mit dem Herzen bei uns in Deutschland" und verfolge den Reformprozess des Synodalen Wegs sehr genau. "Er wünscht sich, dass wir dabei gut vorankommen."

Franziskus besorgt über wiederaufkeimenden Nationalismus in Europa

Besorgt sei der Papst, der auch die AfD kenne, über einen wiederaufkeimenden Nationalismus in Europa und anderswo. "Er befürchtet eine Spaltung der Gesellschaft", so Bätzing. Franziskus habe das Thema selbst angesprochen und sich deutlich "als Pro-Europäer" geäußert. Positive Signale erhoffe sich das Kirchenoberhaupt nicht zuletzt von der im Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

Ein weiteres wichtiges Thema seien die Auswirkungen der Corona-Krise gewesen, so Bätzing. Mit Blick auf das Wirken der katholischen Kirche in Deutschland seien dabei lobende Worte gefallen. "Deutschland ist schon ein ziemlich solidarisches Land", so der Papst.

Bätzing steht seit September 2016 an der Spitze des Bistums Limburg, dem rund 608.000 Katholiken angehören. Er folgte an der Spitze der Bischofskonferenz auf Kardinal Reinhard Marx, den Erzbischof von München und Freising. (gho/KNA)