Über Besuch in Japan sei er "bewegt und dankbar"

Papst bekräftigt Forderung nach atomwaffenfreier Welt

Veröffentlicht am 09.08.2020 um 13:54 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Ein weiteres Mal hat sich Papst Franziskus gegen Atomwaffen ausgesprochen. Anlässlich des Gedenktags für die Opfer von Nagasaki forderte er die Gläubigen zum Gebet auf. Er gedachte aber auch einer Tragödie andernorts.

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Papst Franziskus hat seine Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt bekräftigt. "Ich erneuere meine Forderung, für eine Welt zu beten, die völlig frei ist von Atomwaffen, und sich dafür einzusetzen", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Dabei gedachte der Papst der "tragischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki" vor 75 Jahren am 6. und 9. August 1945. Gleichzeitig erinnerte er "bewegt und dankbar" an seinen Besuch der beiden Städte im vergangenen November.

Bei seiner Ansprache in Hiroshima am 24. November hatte Franziskus allein schon den Besitz von Nuklearwaffen als "unmoralisch" verurteilt. Diese Aussage wiederholte der Papst in den vergangenen Tagen in einem Brief an die Gedenkstätte von Hiroshima: "Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist", schrieb er.

Weiterhin rief der Pontifex Bischöfe, Priester und Ordensleute im Libanon auf, den Menschen besonders nah zu sein. Die Explosions-Katastrophe in Beirut vom Dienstag verlange von allen, angefangen bei den Libanesen selbst, "für das Wohl dieses geliebten Landes zusammenzuarbeiten".

Koexistenz im Libanon sei "im Moment sehr zerbrechlich"

Er denke in diesen Tagen oft an den Libanon, sagte Franziskus und grüßte eine Gruppe Libanesen auf dem Petersplatz. Das Land habe eine eigene Identität, geprägt durch das Zusammenleben verschiedener Kulturen. Diese Koexistenz jedoch sei "im Moment sehr zerbrechlich", mahnte der Papst. "Mit Gottes Hilfe und der loyalen Beteiligung aller" könne das Zusammenleben aber wieder gestärkt werden. In dieser Zeit dürfe die Kirche die leidenden Menschen nicht alleine lassen und müsse, wie es bereits geschieht, weiter an ihrer Seite stehen, so Franziskus.

Beirut wird seit Tagen von teils gewalttätigen Protesten gegen die politische Elite des Landes erschüttert. Nach der Explosion, bei der mindestens 150 Menschen starben, mehr als 6.000 verletzt und rund 300.000 obdachlos wurden, drohen dem Land Hunger und andere Versorgungsengpässe. Weite Teile der Hauptstadt sind komplett verwüstet. Bereits seit Monaten wird der Libanon von einer schweren wirtschaftlichen wie politischen Krise erschüttert.

Auf Initiative des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron findet an diesem Sonntag eine internationale Geberkonferenz statt, die das Land beim Wiederaufbau unterstützen soll. Zahlreiche Staaten und Organisationen haben bereits diverse Hilfen zugesagt und auch bereits geliefert.

Papst Franziskus hat bei seinem Mittagsgebet ebenfalls einen eigenen Gruß an die Teilnehmer der Polen-Rundfahrt geschickt. Das internationale Etappen-Radrennen wird in diesem Jahr ausgetragen im Gedenken an Papst Johannes Paul II. (1978-2005), der vor 100 Jahren in Wadowice bei Krakau geboren wurde. (cph/KNA)